Österreich

"Völlig neue Masche" – Briefe bringen Betrügern 1,2 Mio

Zwei Männer sollen Wiener Postkästen geleert und den IBAN auf Briefen mit hohen Rechnungen verändert haben. Das fremde Geld landete am eigenen Konto.

Christian Tomsits
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Die Angeklagten im Jogginganzug beim Prozess in Wien
Die Angeklagten im Jogginganzug beim Prozess in Wien
Helmut Graf

Ziemlich reich mit relativ wenig Arbeit sollen zwei in Wien lebende Afrikaner geworden sein. Die beiden Arbeitslosen (54, 59) sollen seit Jänner 2019 über ein Jahr nachts heimlich Briefkästen – vor allem in bester Innenstadtlage – geplündert und speziell nach Briefen mit hohen Rechnungen durchsucht haben.

Schaden: fast 1,2 Millionen Euro

Besagte Briefe wurden laut Anklage höchst professionell geöffnet und der IBAN auf den Rechnungsschreiben verändert, bevor die Kuverts wieder unbemerkt verschlossen und versendet wurden. Insgesamt wurde versucht, fast zwei Millionen Euro an Überweisungen einzustreichen. Sagenhafte 1.175.765 Euro sollen die Männer tatsächlich erbeutet haben. Darunter eine 265.000 Euro Überweisung für eine Wohnbaufirma, fast 45.000 Euro der Österreichischen Nationalbank und 22.233 Euro, die an eine niederösterreichischen Gemeinde gehen sollten.

Mit ehrgeizigen Ermittlungen heftete sich die Wiener Polizei den zwei Verdächtigen, die mit gefälschten Ausweispapieren verschiedene Konten eingerichtet haben sollen, auf die Fersen. Dabei beobachteten beflissene Beamte die Männer auf ihren nächtlichen Ausflügen. Mit Peilsendern konnten sie immer wieder verdächtige Nähe des Fahrzeuges zu verschiedenen Postkästen protokollieren.

Form des Betrugs hierzulande neu

Am Mittwoch landete die laut Staatsanwalt "völlig neue Masche" am Wiener Landesgericht. Mit den Konten verknüpfte Handynummern sollen zwei Täter der größeren Gruppe schlussendlich überführt haben. Nichtsdestotrotz verantwortete sich der 54-Jährige "nicht schuldig", meinte zu Fotos, die ihn beim Abheben zeigen sollen: "Das bin nicht ich."

Der 59-jährige Zweitangeklagte gestand lediglich, "ein paar Hundert Euro" abgehoben zu haben und einige Briefe für Hintermänner zur Post gebracht zu haben. "Mein Mandant spielt aber bei diesem ausgeklügelten System keine große Rolle", erklärte Verteidiger Noah McElheney (Kanzlei Kollman Wolm). Ihm fehle dazu schlicht das intellektuelle Knowhow, formulierte er vorsichtig. "Außerdem spricht er kein Wort deutsch", konkretisierte er.

Verhandlung geht über mehrere Tage

Der Betrugs-Prozess soll über mehrere Verhandlungstage gehen. Insgesamt 46 Geld-Überweisungen, sowie mehrere mutmaßliche Urkundenfälschungen beider Angeklagten müssen verhandelt werden. Für die Männer gilt die Unschuldsvermutung.

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