Kultur

Milliardärin und Kunstsammlerin Heidi Goëss-Horten tot

"Mit großem Bedauern und in tiefer Trauer" gibt die "Horten Collection" den Tod der Mäzenin, Stifterin und Kunstsammlerin Heidi Goëss-Horten bekannt.

Rene Findenig
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Die Milliardärin Heidi Horten starb im Alter von 81 Jahren in ihrem Haus am Wörthersee.
Die Milliardärin Heidi Horten starb im Alter von 81 Jahren in ihrem Haus am Wörthersee.
GERT EGGENBERGER / APA / picturedesk.com

"Mit großem Bedauern und in tiefer Trauer müssen wir Nachricht vom völlig überraschenden Tod unserer Mäzenin und Stifterin Heidi Goëss-Horten geben", meldet die Horten Collection am Sonntag. Die Milliardärin und Kunstsammlerin verstarb am Sonntag in den frühen Morgenstunden in ihrem Haus am Wörthersee. Sie war im 82. Lebensjahr. Erst kürzlich wurde Heidi Hortens Museum mit einer illustren Gästeschar in Wien eröffnet – allerdings ohne die Gründerin.

"Großzügige, warmherzige und kluge Dame"

"Eine großzügige, warmherzige und kluge Dame ist heute von uns gegangen. Sie wird durch ihr vielseitiges Engagement vor allem für die Kunst und den Sport, insbesondere als Präsidentin des KAC, in Erinnerung bleiben, so der persönliche Berater von Heidi Goëss-Horten. In memoriam der Stifterin des Museums Heidi Horten Collection ist von Montag bis Sonntag mit Ausnahme des Schließtags am Dienstag, freier Eintritt in das Museum", heißt es von der Horten Collection.

Vor ihrem Tod hatte sich Horten mit ihrem Museum einen Herzenswunsch erfüllt. Zwei Jahre Bauzeit für ein wahres Juwel im ersten Wiener Bezirk: Horten stellt dort unzählige ihrer Kunstschätze auf 1.500 Quadratmetern im Herzen der City aus. Anerkannte Kunstsammler und prominente Gäste durften Donnerstagabend einen ersten Blick auf die Horten-Collection im ehrwürdigen Hanuschhof werfen. "Das Museum ist mein Vermächtnis an Österreich", so Horten zu "Heute".

Museum als "mein Vermächtnis an Österreich"

In den 17 Meter hohen Räumen befinden sich beeindruckende Ausstellungsstücke, wie das Bild "Collaboration" von Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat und ein Bild von Damien Hirst von toten Schmetterlingen. Aber auch auffallend viele Neuankäufe befinden sich unter den 50 Kunstwerken. Besonderer Hingucker: Die überlebensgroße Schweineskulptur "UR Mutter", die Künstlerin Lena Henke violett bemalte.

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    Das Museum verfügt über 1.500 m2 netto Ausstellungsfläche, und rund 500 m2 Außenfläche inklusive eines kleinen, öffentlich zugänglichen Skulpturenparks.
    Das Museum verfügt über 1.500 m2 netto Ausstellungsfläche, und rund 500 m2 Außenfläche inklusive eines kleinen, öffentlich zugänglichen Skulpturenparks.
    Helmut Graf

    Heidi Goëss-Horten wurde am 13. Februar 1941 in Wien geboren. 1966 heiratete sie den rund 30 Jahre älteren Unternehmer und sogenannten "Kaufhaus-König" Helmut Horten. 1987 starb dieser und vererbte Heidi Horten das gesamte Vermögen, später gründete sie die Helmut Horten Stiftung. 1994 kam es zur Hochzeit mit dem französischen Blumengroßhändler Jean-Marc Charmat, von dem sie sich allerdings wieder scheiden ließ. 2015 heiratete sie Anton Goëss. 

    "Eine äußerst interessierte Kunstsammlerin und bekennende Kunstliebhaberin ist von uns gegangen", so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer zum Ableben von Heidi Goëss Horten. "Ihr sammlerisches Vermächtnis findet in Österreich wie auch international Resonanz. Heidi Goëss-Horten ist für ihre Entscheidung zu danken, ihre private Sammlung für Kunstinteressierte geöffnet und die österreichische Museumslandschaft mit ihrer Heidi Horten Collection um eine Facette bereichert zu haben."