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Frau vor Zug gestoßen – jetzt Mord-Urteil gegen Täte...

Heute Redaktion
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Die Mutter eines 13-jährigen Mädchens musste sterben weil sie von einem ihr fremden Mann vor einen Zug gestoßen wurde. Jetzt wurde der Täter verurteilt.

Es war Samstag, der 20. Juli 2019, als sich die unfassbare Tat ereignete. Anja N. (34) wartete am Bahnhof Voerde in Nordrhein-Westfalen als sie plötzlich einen Stoß bekam. Die Frau verlor das Gleichgewicht und stürzte auf das Gleisbett – direkt vor den einfahrenden Regionalexpress RE19. Sie wurde überrollt und starb noch vor Ort.

Einen Tag nach dem Vorfall wurde gegen Jackson B. (28) vom Amtsgericht Duisburg Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft soll der Beschuldigte die ihm völlig unbekannte Frau "heimtückisch und aus Mordlust" auf die Gleise gestoßen haben.

"Ich mache sowas doch nicht!"

Jetzt stand der Serbe kosovarischer Herkunft deswegen vor Gericht, am Dienstag fiel das Urteil: Jackson B. wird auf unbefristete Zeit in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Der neunfache Vater soll an einer schweren Form von Schizophrenie leiden. Er nahm laut "Bild" den Schuldspruch reglos zur Kenntnis.

Verteidigerin Marie-Helen Lingnau (38) hatte in ihrem Plädoyer erklärt, dass ihr Mandant nicht aus reiner Mordlust gehandelt habe. Während Jackson B. den gesamten Prozess über schwieg, ließ er seine Anwältin folgende Erklärung verlesen: "Ich mache so etwas doch nicht, ich würde eine Frau nicht schubsen, ich habe selbst Frau und Kinder." Ihm soll an jenem Morgen schlecht gewesen sein. "Mein Kopf hat sich gedreht, ich habe geschwankt. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass ich mich bei der Frau abgestützt habe."

Richter entschieden: Es war Mord

Zwar konnte Lingnau die Richter davon überzeugen, Mordlust aus der Anklage zu streichen, jedoch sahen diese immer noch das Mordmerkmal der Heimtücke vorliegen. Er habe das Opfer mit "massiver Kraft" auf das Gleisbett gestoßen. Aus diesem Grund wurde die Bluttat schlussendlich auch als Mord gewertet. Richter Joachim Schwartz sprach laut "Bild" von einer "verstörenden Tat".

Anja N. hinterlässt eine 13-jährige Tochter und einen Ehemann. Das Paar hatte erst ein Jahr zuvor geheiratet. "Meine Frau wurde heute ohne Grund ermordet", klagte ihr Gatte direkt nach der Schreckenstat.

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