Österreich

Ärztin gibt zu, Spritzen öfters eingesetzt zu haben

Am Freitag schickte das AMZ Kapfenberg eine Stellungnahme zu dem Impf-Skandal aus. Es handele sich um eine "medizinische Fehlleistung" der Ärztin.

Teilen
Bei dem Voest-Werk in Mürzzuschlag verwendete die Impf-Ärztin mehrfach die Spritzen.
Bei dem Voest-Werk in Mürzzuschlag verwendete die Impf-Ärztin mehrfach die Spritzen.
Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com

In einem steirischen Voest-Werk sollen Corona-Spritzen mehrfach verwendet worden sein – "Heute" berichtete. Angeblich sollen bei der Betriebsimpfung zwei verschiedene Impf-Ärzte im Einsatz gewesen sein. Durch eine Verwechslung sollen dann offenbar Spritzen mehrfach bei verschiedenen Impfungen zum Einsatz gekommen sein.

 Die Folge: Die geimpften Mitarbeiter mussten zum Hepatitis- und HIV-Test.

Im Laufe des Tages hat sich das Arbeitsmedizinische Zentrum (AMZ) der VAMED Management und Service GmbH in Kapfenberg, das die Abwicklung der Corona-Impfung der Mitarbeiter übernommen hat, zu Wort gemeldet.

Ungereimtheit aufgefallen

In der Stellungnahme heißt es, dass bei der durchgeführten Qualitätskontrolle am Ende jedes Impfeinsatzes festgestellt wurde, dass bei einer der eingesetzten Ärztinnen die Anzahl der verbrauchten Impfdosen und -materialien nicht mit der Anzahl der geimpften Personen übereingestimmt hätte.

 Nach einer weiteren, genauen Prüfung zur vollständigen Aufklärung des Impfvorgangs habe die Ärztin schließlich erklärt, dass sie dabei einen Teil der Spritzen und Nadeln mehrfach verwendet hat. Warum, das bleibt unklar.

Demnach sei anzunehmen, dass es eine "individuelle medizinische Fehlleistung" der Ärztin war. Aus diesem Grunde habe das AMZ sofort reagiert: 

"Wir haben umgehend die erforderlichen Sofortmaßnahmen eingeleitet, um den Schutz der Gesundheit aller der von uns bei diesem Impfvorgang betreuten Menschen zu gewährleisten."

59 Personen betroffen 

Weiters wird in der Stellungnahme geschildert, dass insgesamt 59 Personen von der Ärztin geimpft wurden. Für mehr als 50 dieser Personen liegen die Ergebnisse der ersten von zwei erforderlichen Nachuntersuchungen bereits vor: Es gibt keinen Hinweis auf eine Infektion.

 Das AMZ Kapfenberg bestätigte zudem, dass die Ärztin vom Dienst freigestellt wurde.

Statement Voest

Auch die voestalpine schilderte die Ereignisse gegenüber der APA. "Für die voestalpine stehen die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets an oberster Stelle", so der voest-Sprecher Peter Felsbach im APA-Gespräch.

"Wir haben in bester Absicht die Vamed-Gruppe mit der Durchführung der Impfung beauftragt, diese das zu ihr gehörige Arbeitsmedizinischen Zentrum (AMZ) in Kapfenberg, ein renommierter Dienstleister im Gesundheitsbereich", so Felsbach weiter. 

Aufklärung gefordert

Wie es zu den Fehlern kommen konnte, bleibt derzeit unklar. In einem Gespräch mit der "Krone" sagte der Sprecher aber: "Wir verlangen hundertprozentige Aufklärung, wie so ein Fehler passieren kann." 

 Die voestalpine bedauere die Vorfälle zutiefst und werde alles daransetzen, um volle Aufklärung für die betroffenen Mitarbeiter zu gewährleisten.

1/61
Gehe zur Galerie
    <strong>23.04.2024: Dieser Milliardär brachte René Benko zu Fall.</strong> Ein Mittagessen mit Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne war der Anfang vom Ende. Benko bettelte bei dem Deutschen, <a data-li-document-ref="120032711" href="https://www.heute.at/s/dieser-milliardaer-brachte-rene-benko-zu-fall-120032711">kassierte jedoch eine Abfuhr &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120032509" href="https://www.heute.at/s/beaengstigend-flieger-kreiste-stundenlang-ueber-wien-120032509"></a>
    23.04.2024: Dieser Milliardär brachte René Benko zu Fall. Ein Mittagessen mit Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne war der Anfang vom Ende. Benko bettelte bei dem Deutschen, kassierte jedoch eine Abfuhr >>>
    "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk