Wildtiere

Vogel verlernt Balzgesang – Unterricht soll helfen

Nur noch 300 Exemplare soll es von den "Warzenhonigfressern" in Australien geben. Forscher steuern nun gegen, denn der Vogel hat das Singen verlernt.

Christine Kaltenecker
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Die "Warzenhonigfresser" aus Australien stehen kurz vor der Ausrottung.
Die "Warzenhonigfresser" aus Australien stehen kurz vor der Ausrottung.
Jan Wegener / Minden Pictures / picturedesk.com

Die "Warzenhonigfresser" sind in Australien akut vom Aussterben bedroht. Lediglich 300 Stück konnten gezählt werden und nun wollen Forscher den Grund herausgefunden haben.

Balz-Melodie verlernt

Auch wenn die deutsche Übersetzung des "regent honeyeater" ein wenig Charme einbüßt, so zählen diese Vögel zu den Gesangskünstlerin im Tierreich. Mit melodischem Gezwitscher besingen sie in der Balz die holde Maid, um die Paarung einzuläuten. Da der Mensch den Lebensraum der schwarz-gelben Vögel immer mehr beschneidet, leben nur noch sehr wenig Exemplare zu weit voneinander entfernt. Dies bedeutet, den jungen Männchen fehlen die Vorbilder und die Balz-Gesänge verlieren an Überzeugungskraft.

Weibchen verstehen's nicht...

Meistens suchen die unerfahrenen Männchen sich dann andere Idole und kupfern die Melodien anderer Vögel ab. Die Weibchen sind verwirrt und gehen im seltensten Fall auf die fremden "Dialekte" ein. Ein hartes Los für die aussterbenden Warzenhonigfresser, wenn die Opernsänger ewig Singles bleiben.

Gesangsunterricht

Forscher um den Ornithologen Ross Crates wollen nun laut "Stern.de" gegen das Problem vorgehen und die Männchen - salopp gesagt - in den Gesangsunterricht schicken. Auszuwildernde Tiere sollen nun während der Aufzucht, beziehungsweise Pflege, mit den richtigen Melodien der Spezies vom Band beschallt werden, um die Mädels nicht länger mit merkwürdigen Klängen zu irritieren. Wir drücken die Daumen!