Coronavirus

Regierung schickt Libanon in "vollständigen Lockdown"

Angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen beschloss die Regierung Libanons am Dienstag, das Land in den Lockdown zu schicken.

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Libanon ab Samstag im Lockdown.
Libanon ab Samstag im Lockdown.
Bilal Jawich Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Am Dienstag verkündete Libanons Ministerpräsident Hassan Diab, dass die Regierung einen vollständigen Lockdown beschlossen hat. Im Kampf gegen das Coronavirus sollen neue strikte Ausgangsbeschränkungen helfen. Die neuen Maßnahmen greifen im Libanon greifen ab kommendem Samstag und gelten bis zum Ende des Monats. In diesem Zeitraum müssen die meisten Geschäfte, Restaurants und öffentlichen Einrichtungen schließen. Medien zufolge soll täglich ab 17.00 Uhr (16.00 Uhr MEZ) eine zwölfstündige Ausgangssperre gelten.

Das Land habe bei der Zahl der neuen Fälle eine "rote Linie" und damit eine "sehr gefährliche Phase" erreicht, sagte Diab. Die Kliniken seien nicht mehr fähig, alle schweren Fälle aufzunehmen.

Gesundheitswesen warnt vor Kollaps

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen erreichte in dem rund sechs Millionen Einwohner zählenden Land in der vergangenen Woche zum ersten Mal einen Wert von mehr als 2000. Die Zahl der Toten stieg auf mehr als 730.

Insbesondere die Krankenhäuser hatten in den letzten Tagen vor einem Kollaps des ohnehin schon überlasteten Gesundheitswesens gewarnt. Zuletzt hatte die libanesische Regierung im Mai und im August versucht, die Ausbreitung des Virus mit strikten Ausgangsbeschränkungen einzudämmen.

Wirtschaftskrise

Der Libanon durchlebt bereits seit Monaten eine der schwersten Wirtschaftskrisen seiner Geschichte. Nicht nur die Pandemie ist schuld daran. Verschärft wurde die wirtschaftliche Krise durch die Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut Anfang August. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) leben mehr als 55 Prozent der Bevölkerung in Armut - etwa doppelt so viele wie im vergangenen Jahr.

Die Regierung ist nach ihrem Rücktritt nach der Explosion nur noch geschäftsführend im Amt. Dem designierten neuen Ministerpräsidenten Saad Hariri ist es bisher nicht gelungen, ein Kabinett zu bilden.

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