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Vollwertkost soll Depressionen verhindern

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Der Risk Index for Depression (RID) von australischen Wissenschaftlern zeigt, dass die Erkrankung mit der Ernährung, dem Lebensstil und Bewegung zusammenhängt.

Über 300 Millionen Menschen leiden weltweit an Depressionen. Dementsprechend groß ist auch das Interesse der Wissenschaft an der Erforschung von Präventionsmaßnahmen. Die Wissenschaftler der Swinburne University in Melbourne konnten in jetzt in einer Studie nachweisen, dass das Risiko einer Depression in direkter Form mit der Ernährung, dem Lebensstil und Bewegung zusammenhängt, berichtet das Institut Ranke-Heinemann (Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund).

Insbesondere eine ballaststoffreiche Ernährung sei der Schlüssel für einen gesunden Geist, so Dr. Joanna Dipnall, die im Zuge der Studie einen speziellen Risk Index forDepression (RID) entworfen hat.

Risikoindex

Die Forscherin hat den RID nach eigenen Angaben entwickelt, um die häufigsten Risikofaktoren für eine Depression zu identifizieren und damit Gesundheitsexperten eine frühe Interventionsmethode zur Verfügung zu stellen. Anhand des Risk Index for Depression zeige sich deutlich, dass gesunde Ernährung direkt mit einem geringeren Risiko für Depressionen assoziiert werden kann, während schlechte Ernährung, ein unregelmäßiger Lebensstil oder wenig Bewegung das Erkrankungsrisiko erhöhen.

Der sogenannte RID kann aber noch mehr: "Mit seiner Hilfe können auch Personen mit einer Veranlagung für Depressionen identifiziert werden, was der entscheidende Faktor zur Reduzierung dieses Risikos ist", erläutert die Forscherin. Der RID sei der erste Risikoindex seiner Art und helfe Medizinern und Erkrankten, die frühen Anzeichen einer Depression zu erkennen.

Ballaststoffreiche Ernährung als Schlüssel

Die Untersuchungen der australischen Forscher auf Basis des RID ergaben zudem, dass das Risiko einer Depression am engsten mit unserer Ernährung zusammenhängt, gefolgt von physiologischen Faktoren und der Lebensweise wie Schlaf und Bewegung. Eine ballaststoffreiche Ernährung ist der Schlüssel für einen gesunden Geist, ist Dr. Dipnall überzeugt. Laut Aussage der Expertin wurde "eine Ernährung, die sich aus ballaststoffreicher Kost wie grünen Salaten, Gemüse und Vollkorngetreide zusammensetzt, durchgehend mit einem reduzierten Risiko für Depression assoziiert."

Auf der anderen Seite "wurde eine ungesunde Ernährung mit verarbeiteten Lebensmitteln und Milchprodukten mit hohem Fettanteil bereits in früheren Studien mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für Depression in Verbindung gebracht", berichtet Dr. Dipnall. Ebenso seien Faktoren der Lebensführung wie Schlafprobleme, häufige Snacks sowie das Bewegungsverhalten mit der mentalen Gesundheit in Zusammenhang zu bringen.

Die Ernährung sei als wichtiger Faktor der mentalen Gesundheit zunehmend in den Fokus der Forschung gerückt, so Dr. Dipnall. Es scheine, als ob Ballaststoffe ein zentraler Faktor für die Darmgesundheit sind, was aktuell ein Schwerpunkt der Depressionsforschung bilde. Die Erkenntnisse aus den Untersuchungen mit dem RID liefern laut Aussage der Expertin nun weitere Beweise dafür, "dass die Ernährung ein Hauptfaktor für die Darmgesundheit und für das Depressionsrisiko ist." (kiky)

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