"Noch nie erlebt"

Von Arzt verfolgt: Doping-Wirbel um Superstar Djokovic

Großer Ärger beim serbischen Team. Die Mannschaft um Novak Djokovic musste sich unerwartet kurz vor Spielbeginn Dopingkontrollen unterziehen.

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Von Arzt verfolgt: Doping-Wirbel um Superstar Djokovic
Novak Djokovic
IMAGO

Beim Davis-Cup-Viertelfinal in Malaga gegen Großbritannien fühlte sich Novak Djokovic ungerecht von den britischen Fans behandelt. Während seiner Partie gegen Cameron Norrie störten ihn Zwischenrufe aus dem Publikum, ehe einige Supporter der Briten auch das Platzinterview Djokovics nach seinem Sieg mit Trommeln unterbrachen.

Wie der Tennis-Superstar an einer Pressekonferenz später erklärt, gab es aber bereits vor der Viertelfinalpartie großen Ärger. Djokovic und seine serbischen Teamkollegen erhielten am Donnerstag nämlich erst kurz vor Spielbeginn die Aufforderung, sich einem Dopingtest zu unterziehen.

"Das ist das erste Mal, dass mir das passiert ist. Es macht keinen Sinn, die Probe vorher zu machen, wenn ich nach dem Spiel dran bin", meint Djokovic. Die Weltnummer eins ergänzt, er habe die Kontrolle vor Spielbeginn noch nicht abgeschlossen, da noch eine Blutprobe fehle. "Sie haben mich anderthalb Stunden vor dem Match gewarnt, aber ich habe meine Routine vor dem Spiel und darf nicht abgelenkt werden", so Djokovic.

So kurz vor einer wichtigen Partie über eine Blut- oder Urinprobe nachdenken zu müssen, sei eine "komplett unlogische Entscheidung", kritisiert der 36-Jährige. Er habe sich vom zuständigen Arzt geradezu verfolgt gefühlt. "Ich habe mich mit ihm gestritten, weil mir so etwas in meiner 20-jährigen Karriere noch nicht passiert ist", gibt Djokovic zu.

"Das ist ungeheuerlich", nervt sich der 24-fache Grand-Slam-Champion. Er habe die Kontrollen immer verteidigt, aber nicht vor den Spielen. "Es gibt nichts zu verbergen, aber es muss gewisse Grenzen geben", hält Djokovic fest. "Sie verstehen den Sport nicht und verstehen nicht, wo sie hier sind", legte er in Richtung der Dopingkontrolleure nach.

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    Djokovic sagt, er habe das Gespräch mit dem Vertreter der Weltantidopingagentur (WADA) gesucht. Jener soll ihm geantwortet haben, dass man die Dopingproben vor dem Spiel machen wollte, um so den Spielern nach dem späten Ende der Partie mehr Zeit zur Regeneration zu geben. "Ich habe ihm geantwortet, dass die Siegermannschaft am Freitag sowieso nicht spielen wird."

    Dazu kommt, dass die Kontrolleure offenbar fälschlicherweise Serbiens Davis-Cup-Captain Victor Troicki anstatt Djokovics Teamkollegen Miomir Kecmanovic testen wollten. "Sie haben mich sogar erschreckt, aber sie haben mich mit Kecmanovic verwechselt", gibt Troicki zu Protokoll. Weiter gehts für die Serben am Davis-Cup nun am Samstag mit dem Halbfinal gegen Italien.

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