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"Von den Promis ist sicher der Marc Janko der Beste"

Padeln boomt! Heute spielt Österreichs Top-Duo Krenn und Alten in Wien ein historisches Match. Von den Promis ist Ex-Torjäger Janko der Beste.   

Martin Huber
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Padel-Ass Krenn: "Janko ist von den Promis sicher der Beste."
Padel-Ass Krenn: "Janko ist von den Promis sicher der Beste."
GEPA

„Padel ist ein bissl wie Formel 1. Es gibt nicht wie im Tennis drei Turniere pro Woche. Die Padel-Stars sind alle bei einem Event. Diese Woche sind sie in Wien“, sagt Christoph Krenn zu "Heute"

Krenn zählte im Tennis zu den Top 50 in Österreich. Mit Doppelpartner David Alten bildet er jetzt das beste Padel-Duo im Land. "Wir waren bis vor Corona annähernd Profis, haben pro Jahr zehn bis 15 Turniere in Spanien gespielt." Als Paar schafften sie es bis zur  Nummer 70 der Welt in einer boomenden Sportart, jetzt wollen sie diese in Österreich populär machen.

"Padel ist ganz etwas Besonderes", sagt Krenn. "Nämlich, dass sich alle vier Spieler freuen, wenn die Ballwechsel cool sind. Das kenne ich von keiner anderen Sportart. Es ist ein bisschen ein Lifestyle."

Einem Mexikaner fehlte der Platz für den Tennisplatz

Begonnen hat alles in den 1960er-Jahren in Südamerika. Der Mexikaner Enrique Corcuera wollte einen Tennisplatz bauen, hatte aber zu wenig Platz zur Verfügung. Deshalb errichtete er einen kleineren Platz mit Wänden. Ein ungewöhnlicher Startschuss.

In Spanien ist Padel heute hinter Fußball bereits die Nummer 2 – noch vor Tennis. Madrid gilt als Hauptstadt der Sportart. Sportikonen wie David Beckham, Zlatan Ibrahimovic oder Rafael Nadal glauben an eine große Zukunft und investierten. 

Gespielt wird beim Padel auf einem geschlossenen Platz von 20 x 10 Metern. Die Bälle haben weniger Druck als im Tennis, die Schläger sind nicht besaitet, haben eine Ähnlichkeit zu früheren Kanupaddeln – darum auch der Name. Der Ball kann von jeder Wand abprallen, darf aber nur ein Mal den Boden berühren. Gezählt wird wie im Tennis.
Gespielt wird beim Padel auf einem geschlossenen Platz von 20 x 10 Metern. Die Bälle haben weniger Druck als im Tennis, die Schläger sind nicht besaitet, haben eine Ähnlichkeit zu früheren Kanupaddeln – darum auch der Name. Der Ball kann von jeder Wand abprallen, darf aber nur ein Mal den Boden berühren. Gezählt wird wie im Tennis.
zVg
"Wir haben unseren Gegnern 30:0 vorgegeben und den Satz trotzdem 6:1 gewonnen"

"In Spanien sind sie in der Entwicklung 20, 30 Jahre vor uns", sagt Krenn. Er ist verschwitzt, weil er gerade im Padeldome Erdberg, wo er und Alten zwei der drei Geschäftsführer sind, trainiert hat. "Wir haben unseren Gegnern 30:0 vorgegeben und den Satz trotzdem 6:1 gewonnen", erzählt er von seinem schwierigen Trainingsalltag in Österreich. "Es gibt schon Spieler, gegen die wir verlieren können. Die kommen aber vom Tennis und spielen unorthodox."

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    Christoph Krenn und David Alten sind Österreichs bestes Padel-Duo. 
    Christoph Krenn und David Alten sind Österreichs bestes Padel-Duo.
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    Heute wird Traum in Wien wahr

    Für Krenn und Alten wird heute ab 18.30 Uhr in der "Steffl Arena" in Wien ein Traum wahr. Erstmals spielt ein heimisches Duo im Hauptbewerb der "World Padel Tour". "Es ist ein historischer Tag. Wir hoffen auf viele Leute und wollen zeigen, was wir draufhaben.“

    Der Jubeltag für Padel-Österreich wird dementsprechend gefeiert. Wer heute im Österreich-Trikot kommt, hat gratis Eintritt. Gegner sind Alejandro Arroyo (ESP) und Juan Martin Diaz (Arg) – quasi der Roger Federer des Trendsports. Auch ORF Sport+ lässt sich das nicht entgehen.

    Rund 10.000 Padel-Spieler gibt es in Österreich, darunter einige Promis. "Wie Kabarettist Viktor Gernot. Der Beste ist sicher der Marc Janko", erzählt Krenn. "Der hat bis zum Alter von 14 Jahren auch gut Tennis gespielt." Der Ex-Torjäger liegt aktuell auf Platz 69 in Österreichs Rangliste. 

    Begonnen hat in Österreich alles 2014, als die Sportunion die erste Padelanlage mit drei Plätzen neben dem Happel-Stadion errichtete. Heute sind im Trendsportzentrum an Sommerabenden im Prater alle acht Courts ausgebucht. In Österreich gibt es knapp 100 Courts – Tendenz steigend. 10.000 Spieler frönen bereits dem Sport. 

    Padel ist leichter zu lernen als Tennis, der Spielspaß ist schnell da und groß. "Technisch gibt es nicht so viele Besonderheiten, der Aufschlag ist von unten. Du spielst rasch den Ball hin und her. Es ist ganz leicht zu lernen, in der Spitze aber sehr komplex", sagt Krenn. 

    "Geduld und Taktik sind wichtige Qualitäten" erklärt Alten. Oft ist nicht der schärfste Ball der beste. "Auch die Physis spielt eine große Rolle. Im Tennis dauern Ballwechsel im Schnitt drei bis vier Sekunden, beim Padel neun Sekunden."

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      Tennis-Held Dominic Thiem! Wir zeigen in einer großen Diashow das Leben des rot-weiß-roten Sportstars.
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      gepa-pictures.com

      Alten und Krenn wollen die Sportart größer machen, sie betreiben drei Padeldomes im Raum Wien. "Wir wollen junge Leute zum Sport bringen und starten damit, in die Schulen zu gehen. Momentan ist es noch Funsport, professionell trainieren tun nur wenige. Es braucht Idole. Da spielen auch das Fernsehen und die Medien eine Rolle. Ich hoffe, das Turnier in Wien macht es leichter."

      Im Padel dominiert jetzt eine junge Generation um Superstar Juan Lebron. "Es ist die erste Generation, die als Kind begann, um Padelprofi zu werden."