Oberösterreich

Von Wels aus in die große weite Welt

Bei ihr laufen alle Fäden zusammen. Pamela Gorinjac (19) macht die Lehre zur Speditionskauffrau und ist ein echtes Organisationstalent.

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Pamela Gorinjac sorgt für einen reibungslosen Warenverkehr.
Pamela Gorinjac sorgt für einen reibungslosen Warenverkehr.
heute.at

Rund die Hälfte der Jugendlichen in OÖ macht zwar eine Lehre. Aber: Viele Unternehmen und Firmen suchen trotzdem händeringend nach Lehrlingen. Wie spannend und abwechslungsreich eine Lehre sein kann und welche Chancen man hat, zeigt eine neue Serie von "Heute" in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Oberösterreich.

Ob an Land, in der Luft oder auf dem Wasser, Pamela Gorinjac (19) kennt alle Transportwege und ist in allen Ländern "zuhause". Die junge Welserin macht die Ausbildung zur Speditionskauffrau bei der Firma Engelmayer in Wels. Ganz überraschend kam die Berufswahl nicht. 

"Ich bin sozusagen in der Spedition aufgewachsen. Mein Vater ist Lkw-Fahrer. Ich bin schon als kleines Kind immer viel mit ihm mitgefahren und habe geholfen. Mein Bruder hat ein kleines Frachtunternehmen. Es war schnell klar, dass ich auch in diesem Bereich etwas machen werde", erzählt Pamela.

"Ich organisiere gerne"

"Ich bin ein Mensch, der gerne organisiert, mich faszinieren alle Transportmittel und ich rede gerne mit Menschen", so Gorinjac. Sie ist nun schon im dritten Lehrjahr, nach dem Abschluss als Speditionskauffrau hängt sie noch ein Jahr dran, ist dann Speditionslogistikerin. "Das ist die duale Ausbildung", erklärt Michael Ettinger, der Abteilungsleiter Personal bei Engelmayer.

Und die Berufswahl hat die Vorzugsschülerin (sie beendete alle drei Klassen in der Berufsschule mit Auszeichnung) nie bereut. "Es ist kein Tag wie der andere, ich lerne jeden Tag etwas dazu. Ich berate meine Kunden und ich muss mich auch in Fremdsprachen unterhalten", streicht Pamela die Vorteile des Jobs heraus.

"Unsere Lehrlinge sollen ein komplettes Berufsbild bekommen und auch erlernen. Man braucht das, um ein guter Spediteur zu werden. Erst dann kann man sich spezialisieren", erklärt Ettinger. Und genau dieser Anspruch ist es auch, was die Suche nach Lehrlingen für Engelmayer nicht immer einfach macht.

"Kommunikationsstärke und Fremdsprachenkenntnisse sind gefordert, auch ein gewisses Auftreten ist von Vorteil. Wir suchen Dienstleister. Uns hilft keiner, der sehr gescheit ist und nicht reden mag, uns hilft aber auch keiner, der viel reden kann, aber nichts weiß. Die Kombi macht es aus", so Ettinger. Hilfreich sind natürlich auch gewisse Geografie- und  Rechenkenntnisse.

Pamela Gorinjac und Michael Ettinger vor der Firmenzentrale.
Pamela Gorinjac und Michael Ettinger vor der Firmenzentrale.
heute.at

15 Lehrlinge bildet Engelmayer derzeit aus, die Suche war nicht immer einfach. Denn auch die örtliche Nähe ist wichtig, aber das allerwichtigste ist Interesse. "Die Zahl der Bewerber nimmt ab und das Niveau leider auch. Denn der Trend ist leider, dass viele lieber weiter in die Schule gehen", sagt Ettinger.

Schade eigentlich, denn in dem Beruf hat man große Aufstiegsmöglichkeiten. "Unser Geschäftsführer Andreas Gaber hat als Speditionskaufmann angefangen. Der Weg in diesem Beruf ist offen", so Ettinger.

Unabhängigkeit durch Lehrberuf

WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer weiß, dass eine Lehre auch wichtig für die persönliche Entwicklung junger Menschen ist. "Raus aus der Schule, rein ins Berufsleben! Du suchst dir deinen persönlichen Lehrberuf aus – die Betriebe freuen sich auf dich. Du entscheidest damit selbst, was du tun willst und wie dein Leben weitergeht", ermuntert sie junge Menschen zu diesem Schritt.

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