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"Von wem kommt diese Kritik, von Experten in Anzügen?"

Marko Arnautovic geht in die Offensive. Vor der WM-Quali reagiert der ÖFB-Rückkehrer auf Fragen nach Teamchef, Impfung und Alkohol angriffig.

Sebastian Klein
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Marko Arnautovic
Marko Arnautovic
picturedesk.com

"Nein, da stoppe ich dich gleich", grätscht Marko Arnautovic in die Frage eines Reporters, als der Name Franco Foda fällt. Der ÖFB-Star ist vor dem Länderspiel-Doppel gegen Israel (Freitag) und Moldawien (Montag) nicht zum Plaudern aufgelegt, wenn es um den Teamchef geht. In einer kleinen Medienrunde, die coronabedingt online stattfindet, tritt der 32-Jährige am Mittwoch bestimmt auf.

Keine Fragen zu Foda

Der Journalist wagt einen neuerlichen Anlauf. "Ich will dich nicht nach dem Teamchef fragen. Nur, wie du allgemein zu einem Ultimatum stehst, wie es angeblich gestellt wurde …"

Arnautovic: "Die Frage ist unnötig. Vielleicht mit Trainer hin und her. Das ist gerade eine Frage gegen den Trainer. Das ist das, wo ich das sage, da werde ich dir nicht antworten. Du fragst trotzdem weiter." Er überlegt kurz, setzt fort: "Vielleicht gibt für mich auch einmal eine Deadline. Dass einer sagt, du schießt ein Tor, sonst … Das jetzt über den Trainer … Genug Leute haben probiert, mich gefragt, hauen dann drauf. Lass es sein."

Der Hintergrund: Foda muss wohl die letzten beiden WM-Qualispiele gewinnen, die Leistung des Teams deutlich besser als zuletzt sein, will er die Chance auf den Verbleib wahren. Unter dem neuen ÖFB-Boss Gerhard Milletich gelten Foda und auch Sportdirektor Peter Schöttel als angezählt.

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    Vorsicht bei Impf-Thematik

    Es ist nicht das einzige Thema, das Arnautovic im Teamhotel in Klagenfurt nicht behagt. Arnautovic auf die Frage nach der Spaltung der Gesellschaft in Tagen von 3G, 2G und Impf-Diskussionen: "Man muss immer aufpassen bei dem Thema, was man sagt. Deshalb halte ich mich da raus. Ich habe meine Entscheidung getroffen, meine Familie auch, das ist für mich das A und O. Der Rest muss wissen, ob er sich impfen lässt oder nicht." Warum er vorsichtig ist? "Man sieht dauernd, was in Deutschland mit dem Fall Kimmich passiert, darum halte ich mich da raus."

    Arnautovic ist geimpft, trat im Sommer auch als Testimonial der nationalen Impfkampagne auf. Dazu steht er offen. Er spricht aber den Fall Joshua Kimmich an. Der Bayern-Star und deutsche Teamspieler kommt seit Wochen nicht mehr aus den Schlagzeilen, seit bekannt wurde, dass er ungeimpft ist. Der Impfstatus von Kimmich ist bei unseren Nachbarn längst ein Politikum. Das ist Arnautovic bewusst.

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      Das ÖFB-Team scheitert in der WM-Qualifikation. Der blamable Weg des Nationalteams in Bildern.
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      Ärger über Kritik der Anzugträger

      Erfreut reagiert der Wiener auf die Frage nach seinen Alkohol-Marken. Dem "Unternehmer Arnautovic" gehe es sehr gut. "Mit Gin, Wodka und Rum läuft es sehr gut. Ich bin überrascht. Er ist wirklich gut, hab da auch viel Feedback bekommen. Wir probieren jetzt zu Weihnachten viel davon auszuliefern, damit die Leute viel Spaß haben."

      Ein Reporter fragt nach, was er denn dazu sage, dass ihn manche dafür kritisieren, als Sportler Werbung für Alkohol zu machen. Antwort: "Von wem kommt diese Kritik, von dir?" Der Journalist verneint, ihm falle die konkrete Person nicht mehr ein. Arnautovic: "Wieso sagst du mir nicht von wem genau?" Reporter: "Ich weiß es grade wirklich nicht mehr."

      Arnautovic: "Ist es einer von den Experten mit den Anzügen?" Der Bologna-Legionär hatte sich kürzlich mit den "Experten in den Anzügen", den ORF-Experten, angelegt, deren Kritik ihm offenkundig nicht gefallen hatte. Jetzt fügt er an: "Es ist mir egal, was die reden. Du kennst mich."

      Als dem Reporter der betreffende Name wieder einfällt, schüttelt Arnautovic den Kopf. Er will das Thema beenden: "Es gibt viele mit Anzug im Stadion. Vielleicht der Barkeeper."

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