Österreich
Politiker-Name im Pflaster: Die skurrile Erklärung
Er ließ sich seinen eigenen "Walk of Fame" vor dem Rathaus in Steyr pflastern. Doch jetzt meint ein SP-Politiker, er habe nur die Stadtgeschäfte ehren wollen.
Mittwochvormittag rückten die Bauarbeiter mit dem Meißelhammer an, stemmten die Buchstaben wieder heraus. Damit war der von SP-Stadtrat Franz-Michael Hingerl in Auftrag gegebene "Walk of Fame" auch schon wieder Geschichte.
Wie berichtet, ließ sich der Bereichsleiter des Magistrats entlang des Steyrer Stadtplatzes die sieben Buchstaben seines Nachnamens in den neu verlegten Pflastersteinen verewigen.
Von Bürgermeister Gerald Hackl (SP) setzte es bereits eine gehörige Kopfwäsche. Auch sein Vize Helmut Zöttl (FPÖ) meinte: "Die Aktion ist nicht gerade glücklich. Es wäre auch nicht in Ordnung, würden sich der Bürgermeister oder ich in den Steinen verewigen."
Kuriose Rechtfertigung
Hingler selbst verfasste in der Folge ein Entschuldigungsschreiben, das allerdings mehr als kurios ist.
In diesem versucht er die "Buchstaben-Affäre" nämlich mit einer eigenwillgen Ausrede zu rechtfertigen. Demnach hätte "H", "I", "N", "G", "E", "R", "L" nichts mit seinem Namen zu tun. Viel mehr stünden die Buchstaben für Betriebe in der Innenstadt.
Die Ausrede im Detail
Konkret ließ Hingler wissen, was er meinte:
"Das H stehe für die Bäckerei Hohlrieder, das I für das italienische Restaurant Imperial, das N für das Schuhgeschäft Nanu, das G für den Juwelier Gröger, das E für E-Banking Oberbank, sowie das L für das Obstgeschäft Leopold.
Und mit dem "R" sei das Rathaus gemeint."
Die Steine wurden am Mittwoch zwar schon entfernt. Eines bleibt aber trotzdem in Stein gemeißelt: der SP-Gemeinderat muss die Entfernung seines "Walk of Fame" aus der eigenen Tasche bezahlen.
(mip)