Politik

Strache ignorierte Einladung von FPÖ-Gericht

Heute Redaktion
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Ex-FPÖ-Chef Strache behauptete in einem Interview, das Parteigericht hätte ihn noch nicht vorgeladen. Die Partei widerspricht: Strache habe dem Boten nicht geöffnet.

Der Konflikt zwischen Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und der Wiener FPÖ-Landespartei um seinen drohenden Ausschluss tobt weiter. Das Schiedsgericht der Landespartei berät derzeit über den möglichen Ausschluss aufgrund irreführender Spesenabrechnungen.

In einem Interview mit der Tageszeitung "Österreich" sagte Strache nun, er sei vom Parteigericht noch gar nicht vorgeladen worden, um seine Aussage zu machen. Darüber hinaus könne ihn das parteiinterne Schiedsgericht gar nicht ausschließen, dafür sei ausschließlich nur der Landesparteiobmann Dominik Nepp zuständig.

Dem widersprach die blaue Landespartei umgehend in einer Aussendung. Das Parteigericht sei sehr wohl für die Überprüfung von Vorwürfen gegen Parteimitglieder zuständig und habe Strache bereits mehrmals vorgeladen, dieser habe dem Botendienst mit der Einladung aber nicht geöffnet.

Strache öffnete bei Zustellversuchen nicht die Tür

"Nach zwei Zustellversuchen durch einen Botendienst wurde die Einladung für eine Aussage vor dem Parteigericht eingeschrieben übermittelt", lässt FPÖ-Landesparteisekretär Michael Stumpf wissen.

Die FPÖ Wien beachte die Fristen und Satzungen in diesem Verfahren sehr genau, "etwaige Verzögerungsversuche werden von uns aber keinesfalls toleriert", so Stumpf weiter.

Auf die Frage, ob er die Vorwürfe, er habe sich parteischädigend verhalten, verstehen könne, antwortete Strache im "Österreich"-Interview übrigens mit: "Wer ohne Fehler ist, der werfe den ersten Stein."

Möglicherweise Strache-Partei für Wienwahl 2020

Seit ein Parteiausschluss wahrscheinlich scheint und seine Ehefrau, die Nationalratsabgeordnete Philippa Strache, bereits ausgeschlossen wurde, stehen Gerüchte um eine "Liste Strache" im Raum.

Vor kurzem traf sich der gefallene Ex-FPÖ-Chef mit Milliardär Frank Stronach. Dieser schaffte es mit seinem Team Stronach (überwiegend rekrutiert aus BZÖ- und FPÖ-Politikern) im Jahr 2012 in den Nationalrat. 2017 trat die Partei allerdings nicht mehr an. Er könnte als Finanzier für Straches etwaige Wienwahl-Pläne fungieren. Sowohl Strache als auch Stronach dementieren gemeinsame politische Projekte.