Gesundheit

Vorsicht vor dieser lebensgefährlichen Folge nach Covid 

Corona-Infizierte haben laut Studie bis zu 6 Monate danach ein erhöhtes Risiko für die Bildung schwerer Blutgerinnsel – auch bei leichtem Verlauf.

Sabine Primes
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Gerinnsel können sich überall im Körper bilden, die dann in der Blutbahn schwimmen und wachsen – bis sie ein Gefäß verstopfen. Das kann mitunter lebensgefährliche Folgen haben.
Gerinnsel können sich überall im Körper bilden, die dann in der Blutbahn schwimmen und wachsen – bis sie ein Gefäß verstopfen. Das kann mitunter lebensgefährliche Folgen haben.
Getty Images/iStockphoto

Obwohl frühere Untersuchungen darauf hindeuteten, dass die Ansteckung mit Covid mit einem erhöhten Risiko für Blutgerinnsel verbunden ist, war unklar, wie lange dieses Risiko bestehen blieb und ob leichte Infektionen auch das Risiko der Menschen erhöhten.

Um das herauszufinden, verglich ein internationales Team von Forschern aus Schweden, Großbritannien und Finnland mehr als 1 Million Menschen in Schweden, bei denen zwischen Februar 2020 und Mai 2021 ein Fall des Virus bestätigt wurde, mit 4 Millionen Kontrollpatienten, die negativ getestet wurden. Die Ergebnisse wurden jetzt im "British Medical Journal" veröffentlicht. 

Lungenembolie, Beinvenenthrombose und Blutungen

Insgesamt wurde ein 33-fach erhöhtes Risiko für eine Lungenembolie (Blutgerinnsel, das sich in einem Blutgefäß bildet und in eine Lungenarterie wandert), ein fünffach erhöhtes Risiko für eine tiefe Venenthrombose (TVT) und ein fast zweifach erhöhtes Risiko für Blutungen innerhalb von 30 Tagen nach der Infektion festgestellt. Das erhöhte Risiko für eine Lungenembolie bestand noch sechs Monate nach der Infektion, das für Blutungen und TVT zwei und drei Monate lang. Obwohl die Risiken bei Patienten mit einer schwereren Erkrankung am höchsten waren, hatten auch Patienten mit einem leichten Covid ein dreifach erhöhtes Risiko für eine TVT und ein siebenfach erhöhtes Risiko für eine Lungenembolie. Bei denjenigen, die leichte Infektionen hatten, wurde kein erhöhtes Blutungsrisiko festgestellt.

Während des Studienzeitraums verzeichnete das Team bei den COVID-19-Patienten 401 Fälle von tiefen Venenthrombosen, verglichen mit 267 Fällen bei den negativen Patienten. Bei den Viruspatienten traten 1.761 Fälle von Lungenembolie auf, während es bei den Kontrollpatienten 171 Fälle waren. COVID-19-Patienten hatten ein höheres Risiko für Blutgerinnsel, wenn sie Grunderkrankungen hatten, einen schweren Fall des Virus aufwiesen oder während der ersten Welle der Pandemie Anfang 2020 infiziert wurden.

Achtung bei diesen Symptomen

"Eine Lungenembolie kann tödlich sein, daher ist es wichtig, sich dieses Risikos bewusst zu sein", so Connolly. "Wenn Sie plötzlich kurzatmig werden, es nicht vorbeigeht und Sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben, dann sollten Sie vielleicht Hilfe suchen, denn wir haben festgestellt, dass dieses erhöhte Risiko bis zu sechs Monate anhält."

Eine tiefe Beinvenenthrombose kündigt sich durch Schmerzen im Bein oder in der Hüfte an: Druckempfindlichkeit, Schwellungen und Spannungsgefühle, warme gerötete Haut und/oder Muskelkrämpfe können auftreten. Die Beschwerden betreffen meist nur ein Bein, da Thrombosen in der Regel einseitig auftreten. Wie sich eine Thrombose äußert, hängt auch davon ab, wo das Blutgerinnsel die Vene verschließt: im Bereich der Wade, der Kniekehle, im Oberschenkel oder im Becken. Bei einer Thrombose unterhalb des Knies sind die Beschwerden normalerweise auf den Unterschenkel beschränkt. Eine höher liegende oder ausgedehntere Thrombose kann dagegen auch im Oberschenkel oder Becken Beschwerden auslösen.

Ho sagte, die Ergebnisse seien auch in der Omikron-Ära noch relevant, da die aktuellen Impfstoffe zwar hochwirksam gegen schwere Covid-Erkrankungen seien, aber Durchbruchsinfektionen auch nach der dritten Impfstoffdosis häufig vorkämen. "Trotz des Potenzials für neue Varianten heben die meisten Regierungen die Beschränkungen auf und konzentrieren sich darauf, herauszufinden, wie man am besten mit Covid leben kann. Diese Studie erinnert uns daran, dass wir weiterhin auf die Komplikationen achten müssen, die selbst bei einer leichten Sars-CoV-2-Infektion auftreten können, einschließlich Blutgerinnsel." COVID-19-Patienten – "insbesondere Hochrisikopatienten" – sollten gerinnungshemmende Medikamente einnehmen, die helfen, diese Gerinnsel zu verhindern.