Er knutscht, flirtet und sorgt für Wirbel – Harry Styles ist wieder in den Schlagzeilen. Diesmal nicht nur, weil er beim Turteln mit einer unbekannten Dame erwischt wurde, sondern weil ihm Fans jetzt richtig die Leviten lesen.
Der einstige "One Direction"-Liebling, der sich durch eine Reihe prominenter Ex-Freundinnen wie Taylor Swift, Emily Ratajkowski, Kendall Jenner oder Olivia Wilde knutscht, steht aktuell im Kreuzfeuer der LGBTQ+-Community. Der Vorwurf: Er nutzt queere Andeutungen nur als PR-Masche, um sich das Geldbörsel zu füllen.
Seit Jahren hält sich Styles in Interviews über seine Sexualität bedeckt. Schon 2014 meinte er: "Es ist nicht so wichtig, ob es eine Frau ist." 2018 sang er in einem Song: "Die Jungs und die Mädchen sind hier, ich mach mit ihm rum und das ist okay für mich." Auf einem Konzert sagte er damals lachend: "Ich meine, wir sind doch alle ein bisschen schwul, oder?"
Und als er ein Jahr später gefragt wurde, ob er bisexuell sei, erklärte er ausweichend: "Es ist nicht so, dass ich eine Antwort zurückhalte. Es ist eher so: Wen interessiert’s?" Was erst noch als modern und mutig gesehen wurde, wird jetzt kritisiert. Für viele klingt das alles weniger nach Offenheit und Solidarität – sondern eher nach gezieltem Spiel.
Richtig Ärger gibt’s jetzt, weil Styles bei einem Ranking von "NetBase Quid" auf Platz 1 der meistgenannten Promis in Bezug auf "Pride" landete – noch vor echten Aktivist:innen wie Marsha P. Johnson, die als trans Frau eine zentrale Figur der Stonewall-Proteste für den Krampf für die Rechte von LGBTQIA-Personen war.
Für viele Fans eine Farce: Denn Styles hat sich nie richtig geoutet, datet öffentlich ausschließlich Frauen und scheint sich trotzdem als Teil der Community vermarkten zu wollen.
Der Sänger wird des sogenannten "Queerbaitings" bezichtigt – einem Vorwurf, der beschreibt, wie Stars gezielt mit queeren Andeutungen spielen, ohne sich klar zu positionieren, um von LGBTQ+-Fans Aufmerksamkeit und Geld zu gewinnen.
Im Netz hagelt es Kritik: "Schrecklicher Post, listet lieber Menschen auf, die wirklich LGBTQ+ sind und täglich für ihre Rechte kämpfen, nicht hetero Künstler, die das nur aus Pflichtgefühl machen."
Ein weiterer User tobt: "Harry Styles vor allen LGBT-Personen, sogar vor der, die Stonewall gestartet hat? Ernsthaft? Wo sind Elliot Page, Freddie Mercury, David Bowie?! Ich hab genug von cis-hetero Leuten. Und sagt mir nicht, er ist’s nicht – er hat sich nie geoutet, also erfindet nichts!"
Andere Kommentare lauten: "Solange Harry nicht öffentlich einen Freund hat, spielt er nur eine Rolle", "Er hat noch nie öffentlich einen Mann gedatet – er könnte genauso gut einfach hetero sein" oder "Harry Styles hat nichts für die Queer-Community getan – außer schräge Outfits zu tragen."
Die Stimmung ist eindeutig: Viele fühlen sich verarscht – und werfen ihm vor, die LGBTQ+-Community nur für sein Image und für sein Konto zu benutzen.