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VP/FP wollen Burgtheater-Ära von SP-Drozda prüfen

Heute Redaktion
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Die Ägide von Ex-Kulturminister Thomas Drozda (SP) soll jetzt vom Rechnungshof überprüft werden.
Die Ägide von Ex-Kulturminister Thomas Drozda (SP) soll jetzt vom Rechnungshof überprüft werden.
Bild: Andy Wenzel

Die Regierungsparteien wollen die Burgtheater-Amtszeit von Ex-Minister Drozda vom Rechnungshof prüfen lassen. Der wiederum spricht von Rufschädigung.

In der heutigen Nationalratssitzung schoss sich die türkis-blaue Bundesregierung auf SP-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda ein. Diesem blüht jetzt eine Überprüfung seiner Amtszeit als Geschäftsführer der Burgtheater GmbH durch den Rechnungshof, wie heute ÖVP und FPÖ ankündigten.

"Massive Vorwürfe" gegen Ex-Minister Drozda

Hintergrund der beantragten Überprüfung ist laut FP-Klubchef Walter Rosenkranz der "erhebliche finanzielle Schaden", welcher bei der Burgtheater GmbH unter Drozdas Ägide entstanden sein solle. Konkret geht es um den Zeitraum von 1999 bis 2009, in der Drozda an der organisatorischen Spitze des Burgtheaters stand. In diesem Zeitraum sei es zu "zahlreichen Ungereimtheiten" gekommen, moniert Rosenkranz. Hinweise auf diese Ungereimtheiten will Rosenkranz auch in der bereits erfolgten Prüfung der Jahre 2009 bis 2014 gefunden haben.

Jetzt sei es "dringend notwendig" auch die Rolle Drozdas im Burgtheater vom Rechnungshof überprüfen zu lassen, so Rosenkranz gegenüber der APA. Denn: "In seiner Zeit als kaufmännischer Direktor ist ein erheblicher finanzieller Schaden entstanden. Die Verantwortung Drozdas muss hier aufgeklärt werden."

Beim türkisen Koalitionspartner der Freiheitlichen formuliert man die Anschuldigungen gegen Drozda deutlich weniger offensiv. ÖVP-Kultursprecherin Maria Großbauer sprach davon, dass eine Prüfung der Amtszeit des Ex-Minsters im Sinne einer vollständigen und umfassenden Aufklärung "unerlässlich" sei. Da die Zeit nach dem Wechsel von Drozda ins Kulturministerium bereits untersucht worden sei, müsse man jetzt auch die Amtszeit des jetzigen SP-Managers überprüfen um eventuelle "Aufklärungslücken" zu schließen.

Drozda: "Tatsachenwidrige und rufschädigende Behauptungen"

Auslöser der Vorwürfe gegen Drozda war ein Bericht der Rechercheplattform Addendum aus dem Jahr 2018 gewesen. Darin hatte der Nachfolger Drozdas als Burgtheater-Chef, Matthias Hartmann,schwerwiegende Vorwürfe gegen diesen erhoben. Unter anderem hatte Hartmann Drozda auch Bilanzfälschungen und ein "vorsätzliches Wegschauen" der Politik angelastet.

Drozda selbst wiederum hatte die Vorwürfe bereits unmittelbar nach dem Erscheinen des Berichts aufs Schärfste zurückgewiesen. Drozda sprach in diesem Zusammenhang von „tatsachenwidrigen und rufschädigen Behauptungen". Die behauptete Bilanzfälschung etwa sei von einer anonymen Person angezeigt worden, die Staatsanwaltschaft habe jedoch die Ermittlungen bereits wieder eingestellt, so Drozda. Ebenso sei 2008 eine Steuerprüfung erfolgt, die ebenso keine Hinweise auf Fehlverhalten ergeben hätte.

(mat)