Steiermark
Waffe, Frettchen: riesiger Cobra-Einsatz in Grazer City
Nachdem ein vorerst Unbekannter mit Waffe und Frettchen in Graz herumgeschossen haben soll, kam es kurzzeitig zu einem Großeinsatz der Polizei.
Kurz vor 10.00 Uhr ging ein Polizei-Notruf ein, der den Einsatz auslöste. Dabei teilte eine Zeugin mit, dass ein unbekannter Mann offensichtlich im stark frequentierten öffentlichen Raum mit einer Schusswaffe hantieren würde. Im Bereich Schmiedgasse/Albrechtgasse sei es schließlich auch zu einer lautstarken Schussabgabe gekommen.
Gleich mehrere verfügbare Streifen der Grazer Polizei sowie diverse Unterstützungskräfte standen daraufhin im Einsatz. Auch Polizeidiensthunde-Streifen, das Einsatzkommando Cobra sowie die Bereitschaftseinheit (BE) und die Schnellen Interventionsgruppe (SIG) wurden alarmiert.
Vor allem die beiden letztgenannten Einheiten wurden erst im Vorjahr für Einsätze mit erhöhtem Gefährdungsgrad und eine erhöhte Polizeipräsenz im öffentlichen Raum landesweit etabliert – "mit Erfolg", resümiert die Exekutive.
Schneller Fahndungserfolg
Bereits wenige Minuten später stellten Polizisten im Eingangsbereich eines Amtsgebäudes in der Kaiserfeldgasse eine augenscheinlich auf die Beschreibung passende Person fest. Der 25-jährige Grazer trug ein Frettchen bei sich, so wie es von Zeugen angegeben worden war.
Im neben ihm abgestellten Rucksack stellten die Beamten schließlich die offenbar verwendete Waffe sicher. Es handelte sich dabei um eine täuschend echt aussehende CO2-Waffe.
Nur darauf aufgepasst
Sowohl das Tier als auch die Waffe hatte der 25-Jährige lediglich kurzzeitig für einen im Amt befindlichen Freund beaufsichtigt.
Kurz darauf stellten Polizisten auch den Waffeninhaber selbst, als der polizeilich bekannte 31-jährige Slowake aus Graz gerade das Ämtergebäude verließ. Bei einer Durchsuchung des Mannes konnten keinerlei gefährliche Gegenstände sichergestellt werden.
Vorläufiges Waffenverbot
Bei der Vernehmung in der Polizeiinspektion Graz-Schmiedgasse leugnete der 31-Jährige schließlich eine Schussabgabe. Auch böse Absichten oder Drohungen hätte der Mann nicht beabsichtigt.
Polizisten stellten die Waffe sicher und sprachen ein vorläufiges Waffenverbot aus. Die Pistole wird in der Folge von Kriminaltechnikern im Landeskriminalamt (LKA) Steiermark untersucht. Der Waffenbesitzer wird wegen des Verdachts der Übertretung nach dem Waffengesetz angezeigt.