"Es wird immer schlimmer. Es ist hier oft vollkommen verdreckt. Aus dem Fenster fliegen Wodka-Flaschen, im Hof liegt der Schmutz. Es ist mittlerweile wild. Die Polizei muss wirklich oft zu uns kommen – auch wegen diesem Mann", wütet eine Mieterin des Sozialbaus in der Wiener Gablenzgasse.
Am Dienstagabend habe ein 53-Jähriger, als Alkoholiker im ganzen Haus berüchtigt, in seiner Garconniere im Erdgeschoss seine Lebensgefährtin (57) erschlagen – wir berichteten. "Ich habe die Blutspuren im Stiegenhaus gesehen", sagte eine weitere Mieterin. Noch am Donnerstag war die Spurensicherung vor Ort und untersuchte die Wohnung und den Eingangsbereich.
Der Verdächtige hatte seiner Mutter noch eine Nachricht geschrieben, dass sich seine Lebensgefährtin nicht mehr bewege. Die Mutter rief daraufhin die Einsatzkräfte, die schlussendlich die Leiche der Frau in der Wohnung entdeckten und den Mann festnahmen.
Doch bereits am Donnerstag wurde der Verdächtige vorläufig wieder freigelassen – mehr dazu hier. Er sprach in seiner Aussage von einem Unfall, das erste Obduktionsergebnis konnte diese Version nicht ausschließen. Folglich bestehe laut Staatsanwaltschaft kein dringender Mordverdacht mehr, was eine U-Haft folglich rechtlich nicht mehr zulasse. Die Ermittlungen gegen den Mann laufen selbstverständlich weiter. Die Unschuldsvermutung gilt.
Nachbarn war der Mieter, der einen Schäferhund besitzen soll, schon länger bekannt. "Es war wirklich ein Wahnsinn. Seit er hier eingezogen ist, hat er nur Probleme gemacht. Wenn er betrunken war, schrie er oft herum, rannte nackt im Stiegenhaus oder zwischen den Stiegen herum." Weil er das Stiegenhaus sogar mutwillig verschmutzt haben soll, wurde Wiener Wohnen bereits benachrichtigt.
"Weil es ein Sozialbau ist hier, bekommen wir seit Jahren schlechte Mieter", erklärte eine alteingesessene Nachbarin. "Das können'S ruhig so schreiben", bekräftigte die Frau gegenüber "Heute". Was sie ebenfalls nie mehr vergessen kann: "In derselben Stiege wurde vor Jahren einmal ein riesiges, illegales Waffenlager ausgehoben."