Grüne feuern gegen Rot-Pink

Waffenverbot & 100.000 Bäume – Grüne fordern Neustart

Die Grünen Wien legen los: Mit ihrem Wahlprogramm greifen sie SPÖ und NEOS frontal an – und versprechen eine grünere, sicherere und günstigere Stadt.
Christoph Weichsler
31.03.2025, 13:48

Judith Pühringer und Peter Kraus, die Parteivorsitzenden der Grünen Wien, präsentierten am 31. März ihr neues Wahlprogramm. Auf über 100 Seiten gehen sie auf Konfrontationskurs mit der rot-pinken Stadtregierung.

Pühringer spricht von einer "traurigen Gewissheit": "Das Wien von heute ist viel, aber selten mutig. Der aktuellen Stadtregierung fehlt der Mut für große Ideen und Projekte." Genau das wollen die Grünen ändern – mit einem klaren Plan für das "Wien von morgen".

Ein Baby, ein Baum: "Wien soll kühler und lebenswerter werden"

Die erste große Ansage: Für jedes Wiener Kind, das geboren wird, soll künftig ein Baum gepflanzt werden – etwa 18.000 pro Jahr. Bis 2030 wären das knapp 100.000 neue Bäume für die Stadt. Ziel sei es, die Stadt "grüner, kühler und lebenswerter" zu machen, betonen die Grünen.

Die Kritik an der bisherigen Stadtregierung fällt deutlich aus: Bei der Umgestaltung von Grätzeln sei Rot-Pink "viel zu zaghaft" gewesen. Die grüne Vision geht weiter – von schattenspendenden Alleen über begrünte Schulhöfe bis hin zu kühlenden Parks in Hitze-Hotspots.

Wohnen muss wieder leistbar werden – nicht nur versprochen

Pühringer teilt auch in der Wohnpolitik kräftig aus: "Die Blütezeit des sozialen Wohnbaus ist lange her." Ihrer Meinung nach seien in den letzten Jahren viele große Ankündigungen gemacht, aber kaum echte Fortschritte erzielt worden.

Die Grünen wollen daher in den kommenden fünf Jahren 35.000 neue, dauerhaft leistbare und lebenswerte Wohnungen schaffen. Das Geld dafür soll aus der Wohnbauförderung kommen – und zwar zweckgebunden. Pühringer kritisiert: "Momentan wird Geld, das für leistbaren Wohnbau bestimmt ist, von Rot-Pink dafür abgezweigt, das Budgetloch zu flicken."

Waffenverbot im öffentlichen Raum

Für mehr Sicherheit wollen die Grünen ein generelles Waffenverbot im öffentlichen Raum – inklusive eines Messertrageverbots. Gerade in Zeiten steigender Gewaltvorfälle sei das ein notwendiger Schritt.

"Dadurch wird die Gefahr bewaffneter Auseinandersetzungen reduziert und die Sicherheit der Polizist:innen erhöht", heißt es im Programm. Die Botschaft ist klar: Gewalt und Extremismus sollen in Wien keinen Platz mehr haben – weder auf der Straße noch in den Köpfen.

Ein Wahlprogramm als Kampfansage

Die Grünen verstehen ihr Wahlprogramm als eine klare Kampfansage – aber auch als Chance. "Wir legen mit unserem Wahlprogramm mutige und innovative Konzepte für das Wien von morgen vor und bringen den Mut zurück in unsere Stadt", sagt Pühringer.

Auch Kraus sieht in dem Papier mehr als nur Wahlkampf-PR: "Das Wahlprogramm soll bei der Entscheidung für ein gutes Wien von morgen helfen." Die zentrale Botschaft: Wer Veränderung will, müsse Grün wählen – und damit ein Zeichen gegen Stillstand und Mutlosigkeit setzen.

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