Österreich

Wahl verschenkt Jacken und muss zur Polizei

Heute Redaktion
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Für den guten Zweck organisierte der Amstettner Gemeinderatskandidat Jürgen Wahl eine Charity-Aktion. Dazwischen muss er bei der Polizei vorbeischauen.

Mit einer tollen Spendenaktion startete Jürgen Wahl am Donnerstag in Amstetten seinen Wahlkampf für die kommende Gemeinderatswahl. Die Liste Wahl sammelte Jacken, die unter dem Motto "Keiner soll frieren" verschenkt werden. Wer keine Jacke hat, kann sich im Zelt eine aussuchen, wer eine zu viel hat, der kann sie dazuhängen. Das Zelt steht bis 15. Dezember.

"Immer wieder zeigen Hilfsorganisationen auf, dass Bedürftige zu wenig Winterkleidung haben. Da es auch uns ein Anliegen ist mitzuhelfen, haben wir diesen Stand errichtet. Viele Menschen arbeiten und dennoch fehlt das Geld für das Nötigste. Jeder kann sich eine Jacke nehmen, keiner muss erklären, warum er sie braucht", so Wahl, der sich bei den Jackenspendern bedankt. Zu diesen gehört auch der freie Landtagsabgeordnete Martin Huber, der drei Jacken mitbrachte.

Termin bei der Polizei

Dass Wahl mit der Aktion den einen oder anderen Wähler für sich gewinnen könnte, scheint unbestritten. Allerdings ist sein Antreten im Jänner nach wie vor in der Schwebe. Denn die Sache mit den gefälschten Unterstützungsunterschriften (mehr dazu hier) ist noch hochaktuell und holt Wahl auch am Donnerstag ein. Denn er muss sein Jackenzelt zwischenzeitlich verlassen, um bei der Polizei seine Aussage zu machen.

Dass er just bei seinem Wahlkampfauftakt zur Polizei muss, sieht Wahl als Schikane, mit der Exekutive ist er schließlich schon seit längerem auf Kriegsfuß. Bei der Polizei winkt man allerdings ab, Wahl habe auch die Möglichkeit gehabt erst morgen zu kommen. Der Termin habe nichts mit der Jackenaktion zu tun.

Update, Donnerstag 12 Uhr: Nach seinem Verhör bei der Polizei gab sich Wahl gegenüber "Heute" zuversichtlich: "Ich wurde zwar verhört wie ein Schwerverbrecher, aber die Frau, die uns die gefälschten Unterschriften gebracht hat und nie Mitglied unserer Liste war, hat alles gestanden." Er sieht das Prozedere bei der Polizei als Routinevorgang und glaubt weiter an seinen Erfolg bei den Gemeinderatswahlen.