Politik

Wahlkampf – Van der Bellen redet plötzlich im Dialekt

Am Freitag startete Alexander Van der Bellen offiziell seinen Wahlkampf. Der amtierende Präsident lud ins Museumsquartier zu einem Presse-Event.

Heute Redaktion
Van der Bellen hat am Freitag offiziell den Wahlkampf eröffnet.
Van der Bellen hat am Freitag offiziell den Wahlkampf eröffnet.
EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Der Wahlkampf um die Hofburg hat begonnen: Der amtierende Präsident Alexander Van der Bellen lud am Freitag zu seinem Wahlkampfauftakt ins Wiener Museumsquartier und präsentierte dabei sein Programm.

Kabarettist Gerald Fleischhacker moderierte das Event. Auch Vizekanzler Werner Kogler, Klubchefin Sigrid Maurer (beide Grüne) oder der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) waren mit dabei. Prominente Gäste wie etwa Caroline Athanasiadis hielten eine Rede für Van der Bellen.

Auch der Vizepräsident des Europäischen Parlaments Otmar Karas unterstützt den amtierenden Präsidenten: "Er hat Brücken gebaut anstatt zu spalten", betonte er bei einer Ansprache. Das brauche Europa mehr denn je.

Schweigeminute für die Queen

Van der Bellen selbst hielt eine lange Rede beim Wahlkampfauftakt. Gleich zu Beginn würdigte er die Queen einen Tag nach ihrem Tod. "Königin Elizabeth war schon eine besondere Persönlichkeit, eine Ikone der Integrität und der Disziplin. Sie hat Winston Churchill noch persönlich gekannt, sich aber immer politischen Meinungen enthalten in der Öffentlichkeit", sagte er.

Danach folgte eine Schweigeminute. Nach dieser sprach Van der Bellen dann plötzlich im Dialekt. Er stammt aus dem Kaunertal in Tirol. Und wie er zugab, gibt es dort eine eigene Sprache. "Fert isch wie Nacht", sagte er. Das heißt übersetzt: "Letztes Jahrs ist wie gestern."

Verlässlichkeit und Integrität sind seiner Meinung nach "Werte, die nie verloren gehen." Danach sprach er die derzeitigen Krisen in unserem Land bzw. auf der ganzen Welt an.

"Miteinander betonen"

"Der Angriff Russlands auf die Ukraine, die daraus resultierenden Teuerungen, die Energiekrise und der Klimanotstand – diese Ausnahmesituationen sind gekommen, um zu bleiben. Sie existieren nebeneinander. Krisen sind bezeichnend für die Gegenwart. Aber ich möchte nicht das Nebeneinander betonen, sondern das Miteinander und den Glauben daran, dass Veränderung zum Besseren möglich ist. Wir werden miteinander anpacken und Verantwortung übernehmen."

Auch wiederholte er, dass diese Wahl keine "g'mahte Wiesn" ist, weil es auf die Wahlbeteiligung ankommt. Erfahrung, Ruhe und Gelassenheit würden ihn auszeichnen.

"Wir werden niemanden allein lassen"

In Bezug auf Putins Krieg, betonte Van der Bellen, die Freiheit zu verteidigen. Was die Teuerungen betrifft, erklärte er: "Wir werden niemanden allein lassen und darauf schauen, dass im Winter niemand frieren muss."

Ideen seiner Mitbewerber, die Regierung zu entlasten oder die EU-Mitgliedschaft zu diskutieren, erteilte er einmal mehr eine klare Absage. "Mit diesen Dingen spielt man nicht. Mit Österreich spielt man nicht."

Nach seiner zweiten Amtsperiode hat er keine Pläne mehr, das heißt: "Ich bin wirklich komplett unabhängig und würde mich freuen, diese zweite Amtsperiode besser zu führen, vor allem weil ich mehr Erfahrung habe."

Wie er weiter ausführte, hat er sich sein Leben lang für Gleichberechtigung eingesetzt. "Jede Art von Diskriminierung schädigt die Gesellschaft. Und ich möchte, dass unsere Mädchen in eine Welt hineinwachsen, wo Gleichberechtigung einfach selbstverständlich ist. Von allein wird das nicht gehen. Das ist etwas, was wir gemeinsam machen müssen und da sind wir  Männer gefordert."

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    Der Wahlkampfauftakt im Museumsquartier
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