Wien

"Wahnsinn" – 24 Zettel per Post an Wiener wegen wenig Geld

Trotz gestiegener Papierpreise verzichtet Wien offenbar auf kein einziges Blatt. Wegen niedriger Mahngebühren wurde ein Wiener mit Post geflutet.

Christian Tomsits
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    Der Wiener Unternehmer kann es kaum glauben.
    Der Wiener Unternehmer kann es kaum glauben.
    privat

    Da hat es eine Behörde wohl ganz genau genommen: Die Magistratsabteilung 6 der Stadt, zuständig für Rechnungs- und Abgabenwesen, wurde offenbar zur Wiener Zettelwirtschaft. Denn das Amt flutete jetzt das Postkastl eines Wiener Elektro-Unternehmers mit insgesamt 24 Zetteln in acht verschiedenen Kuverts.

    Alle Zahlungen wurden getätigt

    Konkret geht es bei den Zustellungen um acht verschiedene Bescheide über die Festsetzung eines Säumniszuschlags für die monatliche Kommunalsteuer. "Ich habe die für Unternehmer verpflichtende Abgabe, die jeden Monat zwischen 300 und 400 Euro beträgt, immer bezahlt", erklärt der 36-Jährige zu "Heute". Allerdings habe er sich beim Zeitpunkt zuweilen ein wenig verzettelt. "Es kann sein, dass die Zahlungen alle etwas verspätet erfolgt sind", gibt er zu.

    Trotzdem kommt er sich von der Stadt nun ziemlich "papierlt" vor. Denn das Amt fordert diesen Dezember nachträglich für jeden betreffenden Monat zwischen Jänner und August zwei Prozent Säumniszuschlag pro verspätetem Zahlungseingang, das sind konkret jeweils zwischen 6 und 10 Euro. "Mahnungen habe ich allerdings nie bekommen", wundert sich der Wiener.

    Verwunderung über Zettelflut trotz Mailadresse

    "Wahnsinn! Ich verstehe nicht, warum man für jeden einzelnen Monat ein eigenes Kuvert und eine eigene dreiseitig ausgedruckte Rechnung benötigt", schüttelt er den Kopf über die sorglose Ressourcenverschwendung der Behörde. "Außerdem liegt dem Amt meine E-Mail-Adresse vor. Sie hätten mir das einfach per Mail schicken können."

    Stadt Wien treibt Digitalisierung voran

    Ganz so einfach sei das nicht, hieß es auf "Heute"-Anfrage von der Stadt. Vermutlich handle es sich um automatische Zustellungen. Nicht nur das formal zuständige Büro des Finanzstadtrats Peter Hanke (SP) bemühe sich stark um mehr Digitalisierung in der Verwaltung.

    Gesamtsumme unter Hundert Euro

    Der Gesamtbetrag der geringen Teilsummen kommt übrigens auf unter Hundert Euro. Bleibt zu hoffen, dass die Ausgaben für 24 Stück Papier und acht verschiedene Kuverts inklusive Postzustellungen am Ende die Einnahmen der Stadt nicht überschreiten. 

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      Sabine Hertel, Google Maps, zVg
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