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Wahnsinn, das Redmi Note 9T kostet nur 239 Euro

Das Redmi Note 9T entspringt nicht nur der beliebten Xiaomi-Reihe, sondern überrascht mit Preis, Technik und 5G. Gibt es da einen Haken? Der Test.

Rene Findenig
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    In Österreich gibt es das Redmi Note 9T ab März in den Varianten mit 64 GB oder 128 GB Speicher um 239 und 259 Euro.
    In Österreich gibt es das Redmi Note 9T ab März in den Varianten mit 64 GB oder 128 GB Speicher um 239 und 259 Euro.
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    Die Redmi-Reihe von Xiaomi steht seit jeher für sehr günstige Smartphones mit attraktiver Ausstattung. Wie beliebt sie sind zeigt, dass es mittlerweile extrem viele verschiedene Modelle der einzelnen Auflagen gibt. Heraus sticht nun das neue Redmi Note 9T, das erste 5G-Smartphone der Reihe und noch dazu das aktuell günstigste 5G-Handy am Markt. In Österreich gibt es das Redmi Note 9T ab März in den Varianten mit 64 GB oder 128 GB Speicher um 239 und 259 Euro.

    Der Preis deutet eigentlich darauf hin, dass bei den Spezifikationen oder Materialien gespart wurde. Doch das Redmi Note 9T lässt sich davon wenig anmerken. Das 6,53 Zoll große Display verfügt über sichtbare, aber nicht störend große Displayränder. In der linken oberen Bildschirmecke findet sich eine Punchhole-Selfie-Cam, an der rechten Seite der für die Note-Reihe typische Fingerabdrucksensor, der auch als Einschaltknopf fungiert.

    Ein schickes Mittelklasse-Gerät

    Überraschungen gibt es auf der Kunstsoff-Rückseite, die mit einer schönen Struktur belegt wurde, die das Smartphone griffig macht und Fingerabdrücke abhält. Das etwas herausstehende Kameramodul oben mittig ist ein Hingucker, denn einerseits ist der Kamerakreis oben und unten stylish abgeschnitten, andererseits wird er von einem schmalen und eleganten silbernen Ring eingefasst. Ein kleiner 5G-Schriftzug zeigt die Unterstützung des neuen Mobilfunkstandards.

    Xiaomi Redmi Note 9T im Test
    Xiaomi Redmi Note 9T im Test
    Xiaomi

    Zu haben sein wird das Redmi Note 9T in Schwarz und Violett. Was beim Start auffällt: Der Einschaltknopf braucht minimal länger als bei anderen Smartphones, um das Gerät zu starten. Das irritiert zu Beginn, stört aber danach nicht mehr. Der Fingerabdrucksensor wiederum reagiert schnell und verlässlich. Dass es keinen Metallrahmen gibt, ist vernachlässigbar, der Kunststoffrücken zieht sich wie aus einem Guss auch über die Seiten des Smartphones. Ein schickes Mittelklasse-Gerät!

    Sehr akzeptable Leistung

    Das Gehäuse selbst ist gegen Spritzwasser geschützt, eine IP-Zertifizierung gibt es allerdings nicht. Auch keine Bildfrequenzbereiche, in die derzeit die Highend-Handy vordringen: Das Display mit 1.080 x 2.340 Pixel bietet die Standard-Bildrate von 60 Hertz, die auch völlig ausreichend ist. Schön: Das LCD-Display ist mit Cornings Gorilla Glas Kratzer-geschützt, die gute Helligkeit macht es auch im Sonnenlicht ablesbar und Farben sowie Kontrast sind in Ordnung.

    Anders als bei vielen preislich attraktiven Geräten wird hier nicht beim Prozessor gespart. Es handelt sich um den MediaTek Dimensity 800U Chip, der die bisher höchste Leistung der aktuellen Note-Reihe bietet. Neben zusätzlichen vier Gigabyte Arbeitsspeicher in beiden Geräten gibt es jeweils über den Dual-SIM-Slot erweiterbare 64 oder 128 Gigabyte internen Speicher. In der Praxis bedeutet die Ausstattung: Auch Games wie "Fortnite" laufen problemlos, nur beim Öffnen vieler Anwendungen machen sich dann Verzögerungen doch bemerkbar. Dennoch eine sehr akzeptable Leistung.

    Beinahe unfassbar großer Akku

    Was nicht nur Gamer, sondern auch die Durchschnittsnutzer freut: Der Akku ist mit 5.000 mAh in dieser Preisklasse schon beinahe unfassbare groß. Damit schafft es das Redmi Note 9T von Xiaomi locker über zwei Tage. Verzichten muss man allerdings auf sehr schnelles USB-C-Laden, hier sind nur 18 Watt drin (obwohl Xiaomi ein 22,5W-Ladegerät mitliefert), was sich in einer Ladezeit von rund 100 Minuten äußert. Kabelloses Laden unterstützt das neue Smartphone nicht.

    Picture

    Nicht lumpen lässt man sich in puncto 5G: Der neue Mobilfunkstandard wird von beiden Plätzen im Dual-SIM-Schacht unterstützt und die wichtigsten Bänder werden abgedeckt. Günstiger kommt man aktuell nicht zu einem 5G-Smartphone. Spannend: Auch wenn zwei SIM-Karten genutzt werden, steht ein zusätzlicher Platz für eine Speichererweiterungs-Karte zur Verfügung. Das ist eine Rarität und ein schönes Bonus des Mittelklasse-Geräts. Außerdem: Tolle Musikqualität gibt es über die Stereo-Lautsprecher, ein 3,5-mm-Kopfhöreranschluss ist dabei und ein Infrarotsensor steuert auf Wunsch TV und Co.

    Licht und Schatten bei der Kamera

    Wird mit dem Redmi Note 9T bei Tageslicht geknipst, spielt die Dreifach-Kamera mit 48 Megapixel (MP) Hauptsensor, 2 MP Makrosensor und 2 MP Tiefensensor ihre Stärken aus. Gleiches gilt auch für die 13 MP Selfie-Cam. Über den Tag liefert die Kamera helle, scharfe und sehr natürliche Aufnahmen, einzig bei den Farben wäre noch ein intensiverer Spielraum nach oben. Auch die Makrokamera macht einen sehr guten Eindruck und ermöglicht tolle Nahaufnahmen von Gegenständen. Beispielbilder finden sich in der Fotoshow ganz oben im Bericht.

    Anders sieht es allerdings in dunklen Umgebungen, in der Nacht und mit Zoom aus. Ohne Stativ kommt es da zu deutlich sichtbaren, leicht verwaschenen Effekten und Qualitätsverlusten. Einzige Ausnahme: Im Portraitmodus liefert das Handy rund um die Uhr beeindruckend gute Ergebnisse ab und arbeitet menschliche Gesichter schön heraus. Insgesamt erfreut das Kamerasystem alle, die bei Tag fotografieren, wer aber ein Smartphone speziell für Nachtfotos braucht, sollte sich bei anderen Modellen umsehen. Sehr gut schneidet da etwa das jüngst getestete Xiaomi Mi 10T Pro ab.

    Gutes Handy zum fantastischen Preis

    Als Betriebssystem nutzt Xiaomi traditionell Android (10) mit der MIUI-Oberfläche, das sich trotz wenigen vorinstallierten Xiaomi-unterstützten oder populären Apps aufgeräumt und übersichtlich zeigt und nun auch intensiv personalisiert werden kann. Am Ende des Tests bleibt das Fazit: Mit Schwächen bei der Kamera, aber überraschend guter Technik und einem schicken sowie praktischen Äußeren bringt Xiaomi mit dem Redmi Note 9T einen echten Preisbrecher an den Start.

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    Wer ein Smartphone sucht, das auch leistungsintensive Apps oder Games schupft, über einen äußerst ausdauernden Akku verfügt und auch beim neuen Mobilfunkstandard 5G nicht Halt macht, gleichzeitig aber ein Auge auf den Preis hat, sollte sich das Xiaomi Redmi Note 9T ganz genau ansehen. Denn obwohl die Kamera etwas schwächelt, insgesamt hätten wir bei dem Preis ein deutlich schwächer ausgestattetes Smartphone erwartet. Dieses hier ist aber preislich der Wahnsinn.