Fussball

Wahre Tabelle? Leipzig und Werder profitierten vom VAR

Werder Bremen spielt auch nächste Saison erstklassig. Nur dank der Entscheidungen des Videoschiedsrichter?

Sebastian Klein
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Leipzigs Angeliño im Gespräch mit Schiedsrichter Felix Zwayer.
Leipzigs Angeliño im Gespräch mit Schiedsrichter Felix Zwayer.
Imago Images

Der Schiedsrichter greift sich ans Ohr, Spieler beider Mannschaften versammeln sich um ihn, während der Torschütze verhalten jubelt. Solche Szenen gehören im Fußball mittlerweile fast schon zur Tagesordnung. Seit der Einführung des VAR folgen beinahe auf jeden Treffer bange Sekunden – ja, gar Minuten. Diskussionen über den Sinn und Zweck des Video Assistant Referees könnten kaum kontroverser sein, am VAR scheiden sich die Geister der Experten wie auch der Fans. Deshalb ist es auch kaum verwunderlich, dass regelmässig Statistiken über die Entscheide des Videobeweis-Systems erstellt werden.

Die Webseite "wahretabelle.de" hat nun eine Studie veröffentlicht, in welcher alle VAR-Entscheidungen der vergangenen Bundesliga-Saison analysiert wurden. Und kommt dabei zum Schluss: Fortuna Düsseldorf hätte ohne den Videoassistenten acht Punkte mehr gesammelt, was gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt gewesen wäre.

Statt auf Rang 17 stünde der Absteiger auf dem 13. Tabellenplatz und hätte damit Werder überholt, das sich in extremis über das Play-off-Spiel gegen Heidenheim gerettet hatte. Die Bremer hätten ohne Videobeweis statt 31 Punkte nur 25 geholt und wären damit schon einige Runden vor Schluss abgestiegen.

Auch im Kampf um die Champions-League-Plätze hätte es ohne den VAR eine signifikante Änderung gegeben: RB Leipzig profitierte in dieser Saison vom Einsatz des Videobeweises, der fünf zusätzliche Punkte brachte, ohne die es dem Team von Trainer Ralf Ragnick nur zum fünften Rang gereicht hätte. Das Ticket für die Könisgklasse hätte damit Bayer Leverkusen gelöst. Für das Meisterschaftsrennen zwischen Borussia Dortmund (-1 Punkt ohne VAR) und Bayern München (gleich viele Punkte) hatte der der Einsatz des Video-Schiedsrichters jedoch am Ende fast keine Konsequenzen.

Ob der VAR wirklich entscheidenden Einfluss auf den Ausgang der Meisterschaft hatte, ist jedoch nicht wirklich abschließend zu beantworten. Denn ein nicht gegebenes Tor, ein nicht geahndeter Penalty oder eine zurückgenommene rote Karte haben schließlich nicht nur direkten, unmittelbaren Einfluss auf eine Partie, ein folgenschwerer Entscheid kann auch Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Meisterschaft, die Form und Moral eines Teams oder die Aufstellung für die nächste Partie haben.

(Red / 20 Minuten)

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