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Amazonas: NASA zeigt erschreckende Feuer-Karte

In Südamerika wüten Tausende Feuer im Amazonasgebiet. Die Umweltkatastrophe ist sogar vom All aus zu sehen.

Heute Redaktion
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Allein zwischen Donnerstag und Freitag entzündeten sich, wie das staatliche brasilianische Weltraumforschungsinstitut INPE am Samstag mitteilt, 1663 neue Feuer. Mehr als 76.000 Brände gab es 2019 bereits im Amazonas-Regenwald – ein Zuwachs von 84 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

In Brasilien wüten inzwischen die schlimmsten Waldbrände seit Jahren. Mehr als drei Wochen schon stehen dort Hunderte Quadratkilometer in Flammen – mit potenziell enormen Folgen für das Weltklima, denn der brasilianische Regenwald gilt als "grüne Lunge" des Planeten ("Heute.at" hat berichtet). Die Bäume des Amazonas bauen jährlich mehr als zwei Milliarden Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre ab. Die Löscharbeiten in den abgelegenen Regionen gestalten sich schwierig.

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Bolivien: Fast eine Million Hektar Urwald vernichtet

Die seit Tagen wütenden Brände haben auch in Bolivien schon fast eine Million Hektar Urwald vernichtet. Die Brände erstreckten sich über eine Gesamtfläche von 950.000 Hektar, sagte Cliver Rocha von der Landes-Forstverwaltung am Samstag. 32 Prozent des Chiquitano-Waldes seien zerstört, 1871 Familien in dutzenden Ureinwohner-Siedlungen seien betroffen.

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Die Feuerwehr kämpft seit Tagen gegen die durch illegale Brandrodung ausgelösten Feuer. Dabei ist auch ein US-Löschflugzeug vom Typ Boeing 747-400 SuperTanker im Einsatz. Am Boden kämpfen Feuerwehr, Armee, Polizei und Freiwillige gegen die Flammen.

Boliviens Präsident Evo Morales hatte die übrigen Staaten der Amazonas-Region am Freitag zu einer Krisensitzung aufgerufen.

NASA-Satelliten liefern erschreckendes Bild

Die NASA hat jetzt ein Bild veröffentlicht, auf welchem die aktiven Brandherde in Südamerika zwischen dem 15. und 22. August 2019 zu sehen sind. Feuer ist auf der Karte orange eingezeichnet, als weiße Punkte sind Städte wie beispielsweise Sao Paulo im Süden Brasiliens zu sehen. Das Bild liefert eine erschreckende Übersicht darüber, wie weit verbreitet die Waldbrände sind.

Die NASA-Satelliten Terra und Aqua MODIS liefern die Datenpunkte zu dieser Abbildung. Ein oranger Punkt entsteht, wenn auf einer Fläche von einem Quadratkilometer eine thermische Anomalie wahrgenommen wird. Daher kann es sein, dass mehrere Punkte ein und dasselbe Feuer anzeigen, falls sich dieses nach und nach ausbreitet.

Auch Bundespräsident Alexander van der Bellen zeigt sich besorgt über die Brände im Amazonas.

(jd)