Oberösterreich
Wanderer klammerte sich über 50-m-Schlucht an Wurzel
Weil er anderen Wanderern den Weg frei machen wollte, stürzte ein Salzburger bei der Drachenwand 20 Meter ab. Eine Wurzel rettete ihm das Leben.
20 Meter war der Wanderer (48) aus Salzburg Mittwochvormittag gegen 9.30 Uhr abgestürzt, ehe er sich gerade noch an einer Baum-Wurzel festhalten konnte. Und diese Wurzel wurde für den Salzburger auch zur Lebensretterin. Denn direkt dahinter geht es 50 Meter steil in den sogenannten "Saugraben" hinab. Nicht weit davon entfernt stürzten im vergangenen Jahr drei Bergsteiger in den Tod, darunter auch ein erst sechsjähriger Bub aus Tschechien.
Die Gattin des Abgestürzten (46) musste den Unfall mit ansehen und verständigte dann auch die Rettungskräfte. Doch wie konnte es eigentlich so weit kommen?
Gleichgewicht verloren
Das der Tour entsprechend ausgerüstete Ehepaar startete gegen 9:30 Uhr bei der Drachenwand im Ortsteil St. Lorenz über den Normalweg, den sogenannten "Hirschsteig", in den Aufstieg. Der Ehemann ging voran und seine Frau folgte ihm. Wie die Polizei in einer Aussendung berichtet, setzte der 48-Jährige gegen 10 Uhr auf einer Seehöhe von 750 Metern am Weg einen Schritt zur Seite, um entgegenkommenden Wanderern das Vorbeigehen zu erleichtern.
Dabei kam es dann zu dem Unglück. Der Salzburger rutschte weg, verlor das Gleichgewicht und stürzte über die Böschung hinab. Danach rutschte er 20 Meter bergab, ehe er sich an der lebensrettenden Wurzel festhalten konnte. "Er hatte riesiges Glück. Hätte er die Wurzel nicht mehr erwischt, wäre es ganz schlimm ausgegangen", so Bergretter Andreas Widlroither zu "Heute".
Mit dem Notarzthubschrauber "Christophorus 6" wurde der Bergsteiger, der laut Bergrettung unverletzt blieb, ins Tal geflogen. Seine Gattin ging mit den Rettern nach unten.