Oberösterreich
"Bankraub-Komplizin" will Opfer gewesen sein
Überraschende Wende im Fall eines Sparkassen-Überfalls in Linz. Die angebliche Komplizin (23) behauptet nun, von dem Raub nichts gewußt zu haben.
Nur wenige Minuten nach dem Überfall einer Sparkassen-Filiale in der Unionstraße klickten vergangenen Freitagmittag für ein Linzer Pärchen die Handschellen. "Heute" berichtete. Laut Polizei bedrohte der 25-jährige Tahir K. Bankangestellte mit einer Pistole und verlangte Bargeld. Zudem habe er auch noch gesagt, die Bank mit einer Bombe in die Luft zu sprengen, sollte er kein Geld bekommen.
Bombenattrappe
In der Filiale ließ er eine Bombenattrappe zurück, ehe er mit der Beute davonlief. Kurz danach hat er laut einem Zeugen eine Sporttasche mit dem Bargeld in den Fahrradanhänger einer Frau geworfen. Rund eine Viertelstunde später konnten die Beamten die Frau (23) festnehmen.
Die Beschuldigte führte die Beamten dann zu der Wohnung des Hauptverdächtigen. In den Einvernahmen folgte die überraschende Wende. War die Komplizin etwa doch nur ein Opfer? "Heute" sprach mit dem zuständigen LKA-Ermittler. Er sagt: "Die Frau gibt an, nichts von dem Banküberfall gewusst zu haben. Sie hätten gemeinsam einen Radausflug gemacht und in der Nähe der Bank hätte ihr Freund gemeint, sie solle kurz warten."
Linzerin auf freiem Fuß
Dass sich in der Tasche Bargeld und eine Gaspistole befanden, will sie nicht gewußt haben. Auch ihr Freund hält die 23-Jährige komplett heraus. Er meinte in den Verhören, dass die Linzerin nichts von seinem Vorhaben gewußt hat, so die Ermittler.
Er hatte offenbar, so vermutet die Polizei, den Plan gehabt, seine Freundin im Unwissen zu lassen, damit sie sich unauffällig verhält. Jedoch war er bei der Übergabe beobachtet worden. Während der Haupt-Beschuldigte derzeit in Haft sitzt, befindet sich seine Freundin auf freiem Fuß. "Es wird nun geprüft, ob es noch weitere Zeugen gibt. Derzeit gibt es aber keine Hinweise, die den Angaben der beiden widersprechen", so der Ermittler.