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So brutal ist das "War of the Worlds"-Serienreboot

Eines der bedeutendsten Werke von H.G. Wells startet im Fernsehen: FOX zeigt ab 6. November die Serie zu "War of the Worlds".

Heute Redaktion
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Kaum eine andere Alieninvasionsgeschichte wurde so oft adaptiert wie "War of the Worlds" von H.G. Wells. Nach unzähligen Verfilmungen, Hörspielen und Comics gibt es bald auch zwei Serien zu dem Science-Fiction-Klassiker. Eine davon ist ein französisch-amerikanischer Achtteiler, der am 6. November auf FOX in Doppelfolgen startet. Orson Wells begründete damit seine Karriere, auch Tom Cruise polierte seine damit auf.

Johnny Capps ("Merlin"), BAFTA-Gewinner Howard Overman ("Misfits") und Julian Murphy ("Crazyhead") übertragen die packende Story aus dem Jahr 1895 ins zeitgenössische Europa und lassen von der Originalstory kaum was über.

Mit dabei sind hochkarätige Stars wie Elizabeth McGovern ("Downton Abbey") und Gabriel Byrne ("Die üblichen Verdächtigen").

Science-Fiction meets Drama

Außerirdische greifen plötzlich die Erde an. Nur wenigen Menschen gelingt es, dem globalen Genozid zu entkommen. Für die Überlebenden gilt es nun herauszufinden, wer diese Angreifer eigentlich sind und warum sie auf die Zerstörung der Menschheit aus sind.

Doch das sind nicht die einzigen Probleme, die die Protagonisten plagen: Eine Frau muss mit ihrem Stalker-Ex zurechtkommen, ein Mann sucht nach seiner verloren gegangenen Familie und eine weitere Frau hat plötzlich übersinnliche Fähigkeiten.

Mix aus "Black Mirror", "8 Tage" & "The Walking Dead"

Mit den beiden Verfilmungen aus den Jahren 1956 und 2005 (mit Tom Cruise) hat die Serie kaum etwas gemein. Es ist lediglich das Szenario, das gleich bleibt. "Mitfits"-Macher Howard Overman erzählt hier seine eigene Geschichte und die schafft er auch spannend zu vermitteln.

Dennoch hätte man sich beim Drehbuch mehr Mühe geben können. Leider kommen viel zu oft Szenen vor, die unlogisch oder gar paradox sind. Bei wirklich schlimmen Ereignissen reagieren die sonst so empathischen Figuren viel zu gefühlskalt. Zudem scheinen Ausländer in der Serie grundsätzlich die Bösen zu sein.

Auch mit Originalität kann "War of the Worlds" nicht wirklich punkten. Optisch kommt sie den postapokalyptischen Serien "8 Tage" und "The Walking Dead" sehr nahe. Auch die "Black Mirror"-Folge "Metallkopf" kommt einem bei der Serie in den Sinn: Die Außerirdischen sehen den "Roboter"-Hunden zum Verwechseln ähnlich.

Billige Schockeffekte und Klischées

Statt raffinierte Geschichten zu erzählen, setzen die Serienmacher viel eher auf billige Schockeffekte. Und diese tragen nicht mal zur Story bei. So taucht etwa in einer Folge plötzlich ein kleines Kind auf, nur um dann von einem Alien ermordet zu werden. Eine der Hauptfiguren findet seine blutige Leiche. Auswirkungen oder Einfluss auf die Handlung: null. Da fragt man sich schon: Muss das wirklich sein?



Erstklassige Schauspieler

Wenigstens sind die Schauspieler gut. Neben Elizabeth McGovern und Gabriel Byrne bekommen wir Natasha Little ("Absentia") und Ty Tennant ("Tolkien") zu sehen.