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Wie die Isolation Suchtkranken helfen kann

Heute Redaktion
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Die Corona-Krise trifft uns alle in irgendeiner Form. Besonders betrofffen sind jedoch Suchtkranke. Für einige von ihnen gibt es jedoch eine neue Chance.

Die Phase der Selbstisolation kann zur psychischen Belastung werden. Viele verhelfen sich mit "Quarantani-Drinks" und lustigen Postings über ihren Alkohol-Konsum während der Pandemie, manche gehen sogar so weit ihren Lieblings-Winzern offiziell über Facebook zu danken.

Daneben darf die Kategorie der Suchtkranken und Suchtgefährdeten jedoch nicht vergessen werden. Bei manchen von ihnen kann sich die Corona-Krise jedoch sogar positiv auswirken.

Risikofaktor Nachtleben fällt weg

Alle sind auf der Suche nach neuen Routinen und möchten möglicherweise alte Muster ablegen. Schenkt ma den szialen Medien Glauben, möchte man annehmen, dass die meisten nicht von Existenzängsten geplagt werden, sondern von banaleren Fragen und ihre Isolation zumindest mit Humor nehmen. 25.000 geteilte Beiträge findet man bisher unter dem Hashtag #quarantini.

Für Menschen, die bisher Alkohol (und andere Drogen) als Ventil verwendet haben, das man zum Abschalten am Abend in Gesellschaft sucht, fällt hier ein erheblicher Risikofaktor weg. In de Fall ist für sie das Verlangen gar nicht in früherer Weise da, weil das Gehirn Alkohol nur mit Nachtleben assoziiert.

Drogen sind weniger zugänglich

Insofern kann die Corona-Krise Suchtkranken helfen, die sich großteils in Gesellschaft von anderen (meist ebenfalls Suchtkranken) "Das Social Distancing nach draußen hat einen stark positiven Effekt - manchmal auch für jene, die aktuell Zuhause sind. Die Verführungen und Verlockungen werden nunmal weniger, wenn der Stammwirt zu hat. Suchtkranke suchen immer Ihresgleichen. Ein Alkoholkranker ist eigentlich nur mit Leuten zusammen, die selbst gern trinken, damit er nicht so auffällt – das Gleiche mit Heroinabhängigen. Das ist aktuell schwieriger", so Prim. Dr.Roland Mader vom Suchtbehandlungszentrum Anton-Proksch-Institut im Gespräch mit der Wienerin. Die einzigen Drogen, die momentan einfach zugänglich sind, sind Alkohol und Zigaretten.

Anders sieht die Lage natürlich für jene Alkoholiker aus, die es bereits gewöhnt waren alleine zu trinken, wo Alkohol eine Betäubung für den gesamten Alltag darstellt. Hier kann die Isolation und die extreme Einsamkeit zu noch mehr Verzweiflung und dementsprechendem Hilfesuchen im Substanzmissbrauch führen.Diees brauchen dann ein möglichst stabiles Umfeld und telefonsiche Betreuung von einem Suchtbehandlungszentrum.

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