Coronavirus

Sind Einkäufe über 25 Euro jetzt besonders gefährlic...

Heute Redaktion
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Aufgrund der Corona-Krise empfiehlt die WHO bargeld- bzw. kontaktloses Bezahlen, um das Übertragungsrisiko zu mindern. Bei einem Einkauf ab 25 Euro muss man allerdings an der Kassa den Code der Kredit- oder Bankomatkarte eingeben.

Viele ostasiatische Länder wie China und Südkorea haben in Zeiten der Corona-Pandemie Quarantäne-Vorschriften für Bargeld erlassen. Laut Studien können Krankheitserreger auf Geldscheinen bis zu 17 Tage überleben. Deshalb wird das Bezahlen mit Karte oder Smartphone empfohlen.

"Kartenlesegeräte laufend desinfiziert"

Kontaktlose Kartenzahlungen sind meist bis 25 Euro ohne PIN möglich. Bei höheren Beträgen muss der Kunde die Geheimzahl an der Bankomatkassa eingeben. Besteht hier ein höheres Ansteckungsrisiko, wenn nun alle bargeldlos zahlen und jeder den Pin auf der Tastatur eingibt?

Viele Supermarktketten in Österreich, wie etwa Hofer und Rewe, unterstützen die Empfehlung der WHO. Das Übertragungsrisiko durch Bargeldwechsel und der damit verbundene Kontakt zwischen Mitarbeitern und Kunden soll auf ein absolutes Minimum reduziert werden. "Selbstverständlich werden dazu unsere Kartenlesegeräte laufend gereinigt und desinfiziert", heißt es in einem Statement von Hofer.

Auch bei Rewe achtet man auf die Hygienevorschriften, wie regelmäßig Hände waschen, den empfohlenen Abstand, kein Hände schütteln sowie die Verwendung von Desinfektionsmitteln. "Wenn die Mitarbeiter es wünschen, können zusätzlich Handschuhe getragen werden – vor allem an der Kassa", erklärt Rewe-Pressesprecher Paul Pöttschacher.

Wie bereits bekannt ist, wird SARS-CoV-2 vor allem über die sogenannte Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Eine Infektion über Oberflächen ist aber ebenfalls möglich.

US-Forscher haben in einer Studie untersucht, wie lange Sars-CoV-2 auf diversen Oberflächen überlebt. Das Ergebnis zeigt, dass bei Raumtemperatur das Virus sich auf Kupferoberflächen bis zu vier Stunden, auf Karton etwa einen Tag, auf rostfreiem Stahl 48 Stunden und auf Plastik sogar bis zu drei Tage halten kann.

Nicht vom Labor auf den Alltag schließen

Im Hinblick auf die Verbreitung des Coronavirus würde das nichts Gutes bedeuten, da auch in Krankenhäusern viele Oberflächen aus Edelstahl oder Kunststoffen bestehen. Doch viele Experten revidieren: Vom Laborversuch allein lässt sich nicht auf das Übertragungsrisiko im Alltag schließen.

Wenn jemand in seine Hand hustet oder niest und danach eine Oberfläche berührt, bleibt nur ein Bruchteil der Viren darauf kleben. Der oder die Nächste, der es antastet, nimmt ebenfalls nur einen kleinen Bruchteil davon auf. Die Viren dünnen sich also aus. Derzeit ist aber noch unklar, wie viele Coronaviren tatsächlich notwendig sind, um jemanden zu infizieren.

Damit der Virus in den Körper gelangt, muss die jeweilige Person mit der belasteten Hand Auge, Nase oder Mund berühren. Daher ist Händehygiene gerade jetzt unglaublich wichtig.

Der deutsche Virologe Christian Drosten erklärte zudem im "NDR"-Podcast, dass unklar ist, wie viel Viren in dem Laborversuch auf die Oberflächen aufgetragen wurden und wie groß die Tröpfchen waren.

Laut Experten ist Ansteckung über Oberflächen eher unwahrscheinlich

Im Alltag können kleine virenbehaftete Speichel- und Schleimreste auf Oberflächen viel schneller auftrocknen. Damit verliert das Virus die Ansteckungsfähigkeit. "Man muss ganz vorsichtig sein mit solchen wissenschaftlichen Daten. Die sind nicht falsch. Aber sie sind so simpel, dass die reale Infektion damit wahrscheinlich nicht abgebildet wird", so der Virologe.

Deshalb gehen die meisten Experten davon aus, dass Infektionen über Oberflächen eher unwahrscheinlich sind. Die Hauptinfektionsquelle bleibt die Übertragung von Mensch zu Mensch.

Auch hat eine Studie in den USA nachgewiesen, dass das Coronavirus in der Luft bis zu drei Stunden nachweisbar ist. Viele Virologen weisen aber darauf hin, dass die Tröpfchen, die durch Husten oder Niesen in die Luft gelangen, nach etwa zwanzig bis dreißig Minuten wieder zu Boden sinken.

Auch Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder die Stabilität des Virus spielen für die Verbreitung eine Rolle. Reinigungs- und Desinfektionsmittel würden Virenpartikel sehr effektiv beseitigen.

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