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Warum es gut ist, dass Asylwerber in Wien E-Card erh...

Heute Redaktion
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Bild: www.chipkarte.at / Foto Wilke

Große Aufregung herrscht derzeit über Berichte, dass Asylwerbern in Wien eine E-Card ausgestellt wird. Sieht man sich das genauer an, wendet sich das Blatt: Wiener Gebietskrankenkasse, Betreuer und Flüchtlinge ersparen sich damit viel Bürokratie und Aufwand.

Denn Fakt ist: Asylwerber, die in Grundversorgung leben, sind selbstverständlich in ganz Österreich krankenversichert. Sie werden wie in den EU-Aufnahmerichtlinien festgelegt mit öffentlichen Mitteln untergebracht, versorgt und betreut.

Unpraktisches Zettelwerk

In allen Bundesländern - mit Ausnahme von Wien - müssen sich Quartiergeber und Asylwerber für Arztbesuche mit komplizierten Zettellösungen herumschlagen, die eigentlich den gleichen Zweck erfüllen wie eine E-Card.

Wie der "Standard" berichtet, müssen in Kärnten "E-Card-Ersatzbelege" telefonisch oder persönlich aktiv bei der Krankenkasse beantragt werden, die nur für drei Monate gelten. Viele Flüchtlinge können dafür noch nicht gut genug Deutsch, für die Betreuer bedeutet das Zusatzarbeit. In der Steiermark erhält jeder Flüchtling bei Aufnahme in die Grundversorgung einen "Versicherungsersatzbeleg" mit Strichcode, den viele Ärzte jedoch mangels Kenntnis erst einmal ablehnen.

Wien ist anders

Die Wiener Gebietskrankenkasse tut sich das nicht an und vereinfacht das Prozedere, indem sie einfach E-Cards ausstellt. "Da es in Wien viele Asylwerber gibt, hat man sich zur Vergabe von E-Cards entschossen, zumal so der administrative Aufwand für alle Beteiligten im Vergleich zu anderen Lösungen verringert wird", heißt es in einer Stellungnahme.

 

In Sachen Krankenversicherung werden Asylwerber gegenüber österreichischen Staatsbürgern nicht gleichbehandelt: Bei Heilbehelfen wie Zahnersatz, Prothesen und Brillen müssen sie Abstriche machen. Doch nicht in allen Bundesländern ist der praktische Zugang zu Ärzten für Asylwerber gewährleistet.