Österreich

Warum hat diese Wiener Kirche einen Halbmond?

Heute Redaktion
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Die Kirche St. Othmar unter den Weißgerbern in Wien - mit Halbmond!
Die Kirche St. Othmar unter den Weißgerbern in Wien - mit Halbmond!
Bild: zVg

Der Kirchturm der Pfarre "St. Othmar" am Kolonitzplatz (Landstraße) trägt einen Halbmond an der Turmspitze? "Heute" hat die Lösung!

Die Kirche der Pfarre "St. Othmar unter den Weißgerbern" am Kolonitzplatz in der Landstraße trägt an der Spitze des Turms einen Halbmond samt Stern statt eines Kreuzes. Touristen und auch Einheimische Rätseln oft ob des islamischen Symbols an einem römisch-katholischen Gotteshaus.

Dabei ist des Rätsels Lösung ganz einfach: Die Kirche im neugotischen Stil wurde 1873 fertig gestellt, an ihrer Stelle befand sich früher eine Kapelle, die 1683 im Jahr der Zweiten Türkenbelagerung niedergebrannt und der – polnische – Pfarrer ermordet worden war.

Dank für Befreiung von den Türken

Als später Dank für die Befreiung Wiens durch das Entsatzheer des polnischen Königs Sobieski wurde der Kirche eben Halbmond und Stern aufgepflanzt. Immer wieder muss Pfarrer Dariusz Schutzki Passanten und Kirchgängern diesen Sachverhalt erklären.

Mehrmals pro Jahr werden am Vorplatz der Kirche Märkte abgehalten, die fast ausschließlich von türkischen Händlern aufgeboten werden. Das im Weißgerberviertel völlig problemlose Zusammenleben zwischen den Ethnien ist ein Musterbeispiel für Integration und parallelem Zusammenleben.