Österreich

Warum in Linz Läufer zu "Dreckschleudern" werden

Am 5. April laufen wieder tausende Sportler beim Marathon durch Linz. Zurück bleibt meist ein Müllberg. Doch das soll jetzt ganz anders werden.

Heute Redaktion
Teilen

Rund 20.000 Teilnehmer werden sich am 5. April wieder auf den Weg machen, um Linz laufend zu bezwingen. Ob Viertel-, Halb-, Staffelmarathon oder die ganzen 42,195 Kilometer beim Marathon – es wird wieder gelaufen und geschwitzt. Und wer viel schwitzt, muss auch viel trinken.

Deshalb hat der Linz-Marathon ein Müll-Problem. Denn jedes Jahr werden 220.000 (!) Kunststoffbecher auf der Strecke an die Läuferinnen und Läufer verteilt und die werfen sie dann einfach auf den Boden.

Doch damit soll jetzt Schluß sein. Der Marathon soll nachhaltig werden, keinen Müll verursachen (oder zumindest möglich wenig). Deshalb werden die Starter im heurigen Jahr zu Dreckschleudern.

Soll heißen: Bei den Labestationen werden Bechersammel-Stellen aufgestellt. Die Sportler sollen ihre Becher – nachdem sie ausgetrunken haben – dort hineinwerfen.

Weil aber nicht jeder Läufer auch ein guter Werfer ist, werden all jene Becher, die daneben geschleudert wurden, eingesammelt.

Becher werden wiederverwertet

Und was passiert dann? Weil ja Müllsammeln alleine nicht reicht, geht es für die Becher dann weiter – in eine Recyclinganlage. Dort werden aus dem Plastikbecher, neue Becher oder andere Produkte.

Fur die Umsetzung konnten zwei international agierende Unternehmen aus Oberösterreich gefunden werden, die sich in ihrer Geschäftstätigkeit intensiv der Kreislaufwirtschaft widmen: Borealis, unter anderem Unterstutzer des Linz Marathons seit der ersten Stunde und Sponsor des Borealis Halbmarathons, sowie Erema, ein Spezialist fur Kunststoffrecyclinglösungen aus Ansfelden (Bez. Linz-Land).

"Das ist ein schönes Beispiel, wie für den Umweltschutz und die Industrie Gutes getan werden kann", so Manfred Hackl von Erema.

Und: Linz ist wieder einmal Vorreiter in Sachen Innovation. Denn dies ist das erste derartige Projekt bei einem Marathon in Europa.