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Warum machen uns Videocalls so müde?

Virtuelle Gespräche sind seit dem Shutdown völlig normal für uns geworden. Ein Psychologe erklärt, warum sie so anstrengend sind.

Heute Redaktion
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Videocalls stressen und ermüden uns, weil sie uns daran erinnern, was uns jetzt fehlt.
Videocalls stressen und ermüden uns, weil sie uns daran erinnern, was uns jetzt fehlt.
Bild: iStock

Dank Videocalls können wir trotz Social Distancing mit unseren Arbeitskolleginnen, Freunden und der Familie in Kontakt bleiben. Aber viele finden die Sessions ziemlich anstrengend. Warum eigentlich? Laut dem Pariser Psychologie-Professor Gianpiero Petriglieri erfordern virtuelle Gespräche viel mehr Konzentration als solche im Real Life. Das liege daran, dass wir ständig versuchen, die nonverbalen Zeichen unseres Gegenübers zu deuten. "Der Geist wird stimuliert, aber der Rest des Körpers nicht. Dieses Ungleichgewicht sorgt für widersprüchliche Empfindungen - das ist anstrengend", erklärte der Professor kürzlich im Interview mit der "BBC".

In einem echten Gespräch seien Pausen außerdem natürlich. Doch in Videoanrufen sind sie uns unangenehm. Die größte Ursache für den Stress sei jedoch, dass die Videocalls uns daran erinnern, was uns jetzt fehlt.

Tipps gegen die Müdigkeit

Damit wir weniger ermüden, schlägt der Experte vor, nur dann via Video zu kommunizieren, wenn es wirklich nötig ist. Für ein Job-Gespräch empfiehlt der Psychologe außerdem, den Laptop so zu platzieren, dass eine möglichst normale Gesprächsumgebung simuliert wird. Bevor nach der Arbeit eine Videokonferenz mit Freunden ansteht, sei es zudem wichtig, eine Pause einzulegen.

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