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Warum Sie kein "SSSS" auf der Bordkarte wollen

Manche US-Reisende werden am Flughafen unter bestimmten Umständen noch etwas genauer überprüft als die anderen Passagiere.

Heute Redaktion
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Bordkarte mit den Buchstaben "SSSS"
Bordkarte mit den Buchstaben "SSSS"
Bild: Twitter/ Screenshot

Sie haben einen Flug in die USA gebucht und Ihnen graut schon jetzt vor der Warteschlange bei der Einreise? Dann hoffen Sie mal, dass auf Ihrer Bordkarte nicht die Buchstaben SSSS prangen. Die Abkürzung steht für Secondary Security Screening Selection und bedeutet, dass man beim Einchecken für einen zusätzlichen Sicherheitscheck ausgewählt wurde.

Nach welchen Kriterien Passagiere dafür ausgesucht werden, ist nicht ganz klar. In der Vergangenheit ließ die Transportation Security Administration verlauten, ein Computer setze die Namen zufällig auf eine Liste.

Gründe für ein SSSS können aber laut verschiedenen Quellen auch sein, dass man das Ticket bar bezahlt oder erst am Abreisetag gekauft hat. One-Way-Tickets und Tickets, die von jemand anderem gekauft wurden – zum Beispiel für eine Dienstreise –, gelten ebenfalls als auffällig. Auch Personen, die nicht in ihr Heimat- oder Abreiseland zurückfliegen, müssen mit einer Sonderbehandlung rechnen. Wem schon einmal die Einreise in die USA – aus welchem Grund auch immer – verweigert wurde, der kann davon ausgehen, vor der Abreise etwas genauer unter die Lupe genommen zu werden.

Im Netz sorgt die Sonderliste neben Ärger auch für Belustigung. "Ich habe in der SSSS-Lotterie gewonnen", amüsiert sich eine Twitter-Userin. "Wieso passiert mir das jedes Mal, wenn ich über den Nahen Osten fliege?!", ärgert sich ein anderer.

Der deutsche Reiseblogger Dominik Bamberger berichtet von seinen Erfahrungen mit einem SSSS auf der Bordkarte. Er nimmt an, dass er aufgrund seiner ungewöhnlichen Flugroute (Hannover-Istanbul-Zürich-Los Angeles) die Aufmerksamkeit der Homeland Security auf sich zog. "Beim Transit in Istanbul wird das zusätzliche Screening und intensive Prüfen des Handgepäcks hinter einem Vorhang gemacht und gleiches Spiel noch einmal in Zürich", beschreibt er den Vorgang. Vor der Einreise in die USA erfolgt ein intensives Verhör.

Als noch umständlicher erwies sich jedoch das Prozedere bei der Rückreise. "Jedes, wirklich jedes Stück wird aus dem Handgepäck herausgeholt. Teilweise wird auf Sprengstoff untersucht, teilweise nicht. Jedes elektrische Gerät muss eingeschaltet werden und die Funktion sichergestellt werden." Zudem müssen Bamberger und sein Begleiter eine Leibesvisitation über sich ergehen lassen. Ganze drei Stunden dauern die verschiedenen Sicherheitschecks.

Bambergers Fazit: "Solltest du in die USA reisen, so plane bei SSSS in jedem Fall mehr Zeit ein. Insbesondere für den Rückflug, denn nur durch Zufall konnten wir pünktlich zum Gate. Wären wir wie üblich drei Stunden zuvor am Check-in gewesen, wäre das deutlich zu spät."

(red)