Mehr als die Hälfte der weltweiten Nahrungsmittelproduktion droht innerhalb der kommenden 25 Jahre wegzufallen, da unser Planet von einer "sich rasch verschärfenden Wasserkrise" erfasst ist.
Um dies zu verhindern, müssten "dringend" Maßnahmen ergriffen werden, um die Wasserressourcen zu schützen und die Zerstörung der Ökosysteme, von denen unser Süßwasser abhängt, zu beenden, warnen Experte.
Die Hälfte der Weltbevölkerung leidet bereits unter Wasserknappheit und diese Zahl dürfte mit der Verschärfung der Klimakrise noch weiter steigen, heißt es im neuen Bericht der Global Commission on the Economics of Water.
Bis zum Ende des Jahrzehnts werde der Bedarf an Süßwasser das Angebot um 40 Prozent übersteigen, weil die weltweiten Wassersysteme einer "beispiellosen Belastung" ausgesetzt seien, so die Forscher.
Während für Gesundheit und Hygiene eines jeden Menschen bis zu 100 Liter pro Tag erforderlich sind, benötigen die Menschen tatsächlich 4.000 Liter pro Tag, um sich ausreichend zu ernähren und ein menschenwürdiges Leben zu führen.
In den meisten Regionen könne diese Menge nicht vor Ort erreicht werden, sodass die Menschen auf den Handel (Lebensmittel, Kleidung und Konsumgüter) angewiesen sind, um ihren Bedarf zu decken - so komme es zum 4.000-Liter-Bedarf.
"Wir müssen radikal darüber nachdenken, wie wir die Süßwasserquellen bewahren, wie wir sie effizienter nutzen und wie wir allen Gemeinschaften, auch den Schwächsten, Zugang zu Süßwasser verschaffen können", sagte Tharman Shanmugaratnam von der Wasser-Kommission.
Die "Global Commission on the Economics of Water" stützt sich auf Dutzende Wissenschaftler und Ökonomen, um einen Überblick über den Zustand der globalen hydrologischen Systeme und deren Verwaltung zu erhalten.
Ihr Bericht ist die größte globale Studie, die alle Aspekte der Wasserkrise untersucht und den politischen Entscheidungsträgern Abhilfemaßnahmen vorschlägt.
Die Ergebnisse der Studie seien "überraschend drastisch", sagte Johan Rockström vom renommierten Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. "Wasser ist das Opfer Nummer eins der Klimakrise. Umweltveränderungen, die wir jetzt auf globaler Ebene beobachten, gefährden die gesamte Stabilität der Erdsysteme", sagte er.
Die Klimakrise manifestiere sich in erster Linie in Dürren und Überschwemmungen. "Wenn man an Hitzewellen und Brände denkt, sind die wirklich harten Auswirkungen auf die Feuchtigkeit zurückzuführen - bei Bränden trocknet zuerst die Landschaften aus, damit sie brennen kann", erklärt Rockström.