Österreich

Was bringt der Mundschutz in den Geschäften wirklich?

Heute Redaktion
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Wir haben uns bereits an sie gewöhnt: Geschäfte und öffentliche Verkehrsmittel dürfen wir nur noch mit einer Schutzmaske betreten. Doch wie hygienisch sind jene, die vor Supermärkten verteilt werden wirklich?

Bereits vor wenigen Tagen ist um die Maskenpflicht in Österreich eine Debatte entbrannt. Mediziner warnen vor der Maßnahme, auch eine Protestbewegung formte sich, "Heute" berichtete.

Schutzmaske ersetzt Hygienemaßnahmen nicht

Fest steht: Seit einigen Wochen dürfen wir Geschäfte nur mehr mit einer Schutzmaske betreten. Dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Auch soll die Maskenpflicht für weitere Orte im öffentlichen Raum gelten.

Der einfache Mund-Nasen-Schutz generiert keinen Selbstschutz, er verringert nur die Infektionsgefahr für andere Menschen, indem das Material vor Mund und Nase die Tröpfchen beim Sprechen, Niesen oder Husten auffängt.

Das Tragen einer Maske schützt aber nicht davor, sich mit dem Virus anzustecken. Das bedeutet, dass Schutzmasken die weiteren Hygienemaßnahmen, wie häufiges Händewaschen sowie das Abstandhalten nicht ersetzen.

Außerdem muss man beim Auf- und Absetzen der Masken vorsichtig sein, um Bakterien und Viren nicht mit den Händen zu verteilen. Die WHO warnt schon länger davor, dass Maskenträger sich in falscher Sicherheit wiegen könnten.

Auch selbstgenähte Masken oder Schals sind in den Geschäften erlaubt. Weiters wird der einfache Schutz vom Personal vor den Supermärkten verteilt. Doch woher stammen diese Masken und entsprechen sie den Hygienevorschriften?

"Keine medizinischen Masken"

Die Geschäfte müssen diese selber bezahlen. Die Masken stammen entweder aus Europa und China, wie "Spar" gegenüber "Heute" erklärt. Die Masken, die verpackt sind, sind steril. Wenn sie jedoch offen verteilt werden, müssen Hygienemaßnahmen beachtet werden und die Person sollte Handschuhe tragen.

Auf die Frage, ob die Masken vor der Ausgabe gereinigt werden, heißt es bei "Spar": "Es handelt sich hier um keine medizinischen Masken, sondern um einen simplen Mund-Nasenschutz, der keinen medizinischen Standards unterliegt. Auch sind die Masken nur für eine einmalige Verwendung zu gebrauchen."

Mehrheitlich in China gekauft

Auch bei REWE werden aufgrund der generellen Knappheit am Markt die Schutzmasken mehrheitlich in China gekauft. Für die Mitarbeiter hat die Wiener Firma Orthoben GmbH aber 60.000 Stück produziert. Zusätzlich möchte man jedoch kleinere österreichische Produktionen fördern.

"Es handelt sich beim einfachen Mund-Nasen-Schutz (MNS) wie wir ihn anbieten um kein Medizinprodukt, sondern um eine mechanische Schutzvorrichtung, wie auch im Erlass des Gesundheitsministeriums beschrieben. Wichtig ist, dass Mund und Nase bedeckt sind. Unsere MNS-Produkte haben eine EU-konforme CE-Zertifizierung. Wir kontrollieren die ausgelieferte Ware sowie auch das Umverpacken stichprobenartig", heißt es in einem Statement von REWE.

Anders als bei REWE erhalten die Kunden bei "Hofer" die Schutzmasken kostenlos. "Die MNS-Masken sind selbstverständlich alle neu und unbenützt und werden gebrauchsfertig und verpackt geliefert. Die Masken werden mittels steriler Zange und somit ohne Hautkontakt direkt an Kunden ausgehändigt. Dadurch ist das Reinigen der MNS-Masken vor der Ausgabe an die Kunden nicht erforderlich. Neben Überprüfungen, die durch unsere Lieferanten durchgeführt werden, beschäftigt sich auch unsere Qualitätsmanagement Abteilung mit der Überprüfung von Hygiene- und Qualitätsstandards bevor Produkte an unsere Kunden ausgehändigt werden", erklärt der Diskonter.