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Was hilft wirklich gegen zu viel Schärfe?

Heute Redaktion
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Bild: Toru Hanai / Reuters

"Scoville" - Ein Begriff der nicht vielen Menschen etwas sagt, der aber spätestens in Erinnerung gerufen wird, wenn wir beim Asiaten den Helden mit der Chilisauce spielen wollen. Doch was ist Schärfe eigentlich? Wodurch wird sie ausgelöst, was macht sie mit unserem Körper und das wichtigste: Was tun wenn wir zuviel davon erwicht haben?

"Scoville" - Ein Begriff der nicht vielen Menschen etwas sagt, der aber spätestens in Erinnerung gerufen wird, wenn wir beim Asiaten den Helden mit der Chilisauce spielen wollen. Doch was ist Schärfe eigentlich? Wodurch wird sie ausgelöst, was macht sie mit unserem Körper und das wichtigste: Was tun wenn wir zuviel davon erwicht haben?

Unter "Scoville" versteht man die Kategorisierung eines Lebensmittels anhand seiner Schärfe. Sie Skala reicht von 0 für beispielsweise rote Paprika bis zur Habaneros Spezialzüchtung "Naga Jolokia" mit 1.000.000 Einheiten - viel Spass beim Durchkosten.

Um die Würze hier nochmal zu veranschaulichen sei ein schneller Vergleich mit Tabasco gezogen: Die beliebte Sauce, von den meisten schon als äußerst scharf empfunden, bewegt sich auf der Skala zwischen 2.500 und 5.000 Einheiten. Multiplizieren Sie also den Schärfegrad dieser Sauce mal 400(!) bekommen sie eine ungefähre Vorstellung davon, was Sie erwartet wenn Sie die Lust auf eine "Naga Jolokia" übermannt.

Falls eine graphische Darstellung des Verzehrs ihrer Vorstellungskraft auf die Sprünge hilft: Hier isst ein mutiger junger Mann eine Ghostpepper. Diese hat um die 800.000 Scoville.
15.000.000 Scolvilleeinheiten - Ein Biss für die Ewigkeit

Der Stoff der für die Schärfe verantwortlich ist, heisst Capsaicin. Extrahiert handelt es sich um ein weisses Pulver, das in seiner reinsten Form einen Schärfegrad von unfassbaren 15.000.000 Scoville aufweist, daher also absolut ungenießbar ist.

Capsaicin ist fett- und alkohollöslich, allerdings wasserUNlöslich. Aus diesem Grund sollte man dem Reflex, nach dem Genuss einer scharfen Speise Unmengen Wasser in sich hininzuleeren, unbedingt wiederstehen. Hier tritt als Effekt nur das Gegenteil der gewünschten Wirkung ein: Die Schärfe wird von Minute zu Minute schlimmer.

Gut, Wasser hilft also nichts, doch was mache ich nun am besten, wenn ich etwas zu mutig mit dem Chilistreuer umgegangen bin? Eine Universität wagte den Versuch!

Mehr dazu gibts auf der nächsten Seite!

Zahlreiche Mythen ranken sich um die wirksamste Bekämpfung einer Capsaicin-Überdosierung. Von Brot bis hin zu Milch oder sogar Bier - selbsternannte Experten sind mit mehr oder weniger guten Ratschlägen schnell zur Stelle.

Grund genug für die Hochschule Fulda ein Forschungsprojekt zu starten, was wirklich am besten hilft. So fand man heraus, dass Mascarpone auf nicht geröstetem Toastbrot am wirksamsten Abhilfe schaffen soll. Die Erklärung hat etwas mit der Physiologie der Lebensmittel zu tun. "Das Capsaicin ist fettlöslich und das Toastbrot reibt die Schärfe wie ein Zungenschaber von den Rezeptoren auf der Zunge", sagte eine Ernährungswissenschafterin zum "Spiegel".

Hände waschen nicht vergessen

Ganz wichtig beim Arbeiten mit Chillis aller Art ist das Beachten von einer wichtigen Regel. Waschen Sie sich unbedingt nach dem Berühren die Hände. Gerät Capsaicin in die Augen, können schwere Verletzungen die Folge sein. In einzelnen Fällen wurde die Sehkraft sogar nachhaltig geschädigt!