Österreich

Selfie-Klau: Was passiert jetzt mit den Pullis?

Heute Redaktion
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Dürfen die Pullis mit dem Selfie von Ivana A. weiterhin verkauft werden?
Dürfen die Pullis mit dem Selfie von Ivana A. weiterhin verkauft werden?
Bild: ORF

Game over für die 10.000 Pullover? Wie berichtet, hat ein Modelabel ungefragt Pullover mit dem Selfie einer Steyrerin bedruckt. Werden sie jetzt vernichtet?

Warm anziehen darf sich jetzt jene Firma, die ungefragt das auf Facebook gepostete Selfie von Ivana A. aus Steyr (OÖ) einfach auf Pullover drucken ließ (wir berichteten). 10.000 Stück davon soll es geben, so Rechtsanwalt Hubert Niedermayr, der A. im Rechtsstreit vertritt. Die Oberösterreicherin will eine Entschädigung.

Doch: Was passiert jetzt mit den 10.000 Pullis mit dem gestohlenen Selfie vorne drauf? Müssen sie vernichtet werden? Da niemand weiß, wo sie überall hingeschickt wurden, in welchen Läden sie verkauft werden bzw. wurden, wird das schlecht möglich sein. Die Stücke aus dem Verkehr ziehen zu wollen, sei vergebliche Mühe, so Ivana A.

Wie berichtet, hatte eine Firma einfach das von A. auf ihrer Facebook-Seite gepostete Selfie geklaut – und auf Pullover drucken lassen. Aufgeflogen ist das Ganze, weil eine Verwandte von A. einen dieser Pullis in einem Geschäft einer Schweizer Modekette fand. Den Fall öffentlich machte die ORF-Sendung "Bürgeranwalt".

Steyrerin fordert Entschädigung

Die Steyrerin will nun finanzielle Entschädigung, da sie einer Verwendung ihrer Bilder nicht zugestimmt hatte. Wie hoch diese ausfallen könnte, bleibt offen. Dazu müsse man die genauen Verkaufszahlen kennen, so Niedermayr. "Wir wollen schriftlich haben, wo und wie viele von den Pullis verkauft wurden", erklärt der Jurist.

Genau das könnte sich aber schwierig gestalten, denn

zum Zeitpunkt der Ausstrahlung gab es auf Anfrage des ORF seitens der Schweizer Modekette keine Reaktion.

Anwalt kein Unbekannter

Niedermayr ist übrigens in der Medienbranche kein Unbekannter. Wie er auf seiner Homepage angibt, hatte er schon zahlreiche mediale Auftritte. So etwa im ORF in den Formaten "Schauplatz Gericht", „Zeit im Bild", „Bundesland heute" und „Heute konkret". Auch auf einigen privaten Sendern im österreichischen und deutschen Fernsehen dürfte er bereits zu sehen gewesen sein.

(cru)