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Was sich Zuckerberg fürs "Kreuzverhör" notierte

Heute Redaktion
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In einem unachtsamen Moment hat der Facebook-Chef bei seiner Anhörung vor dem US-Senat seine Mappe mit Notizen offen liegen lassen. Besonders ein Eintrag ist pikant.

Im Zuge des Datenskandals um Cambridge Analytica musste sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Dienstag einer Anhörung durch US-Senatoren Rede und Antwort stehen. Dafür hatte sich Zuckerberg mit Notizen zu mehreren Themen vorbereitet.

In einer Pause ließ der Facebook-Chef die Mappe mit den Notizen offen auf seinem Tisch liegen. Eine Pressefotografin knipste ein Foto seiner Notizen. Diese zeigen, dass Zuckerberg auch mit Forderungen nach seinem Rücktritt als Facebook-Chef und nach einer Zerschlagung des Facebook-Konzerns gerechnet hat.

Besondere Aufmerksamkeit erntete allerdings eine Notiz zur EU-Datenschutzrichtlinie. Dazu hatte er in seiner Mappe notiert: "Sag nicht, dass wir schon machen, was die EU-Datenschutzrichtlinie verlangt" ist deutlich zu lesen.

Datenschutz bereitet Facebook Kopfzerbrechen

Der "Business Insider" interpretiert die Notiz dahingehend, dass die Datenschutzrichtlinie, die am 25. Mai in Kraft tritt, Facebook ordentlich Kopfzerbrechen bereitet. Das EU-Gesetz sieht unter anderem vor, dass die Nutzer aktiv darauf hingewiesen werden, welche Daten diversen Anbietern zur Verfügung gestellt werden und die Nutzer dies aktiv gestatten müssen.

Zuckerberg wollte offenbar unbedingt vermeiden, den Eindruck zu erwecken, Facebook würde dies bereits tun. Das würde nämlich nicht der Wahrheit entsprechen und würde das Unternehmen unter Umständen rechtlich angreifbar machen.

"EU kriegt bestimmte Dinge richtig hin"

Von einem der Senatoren darauf angesprochen, ob die EU ihre Datenschutz-Gesetzgebung gut hingekriegt hätte, antwortete Zuckerberg etwas zögerlich: "Sie kriegt bestimmte Dinge richtig hin." Die zögerliche Einschätzung verwundert nicht, schließlich ist es nicht in Zuckerbergs Interesse, auch US-Gesetzgebern strengere Datenschutz-Gesetze schmackhaft zu machen.

(red)