Welt

Waschbären könnten Auslöser der Corona-Pandemie sein

Bisher konnte der Ursprung der Corona-Pandemie nicht festgestellt werden. Heimlich veröffentlichte Daten könnten dies ändern.

Neue Analysen von genetischen Sequenzen sollen belegen können, dass das Coronavirus von Waschbärhunden verbreitet wurde, die das Virus in sich trugen.
Neue Analysen von genetischen Sequenzen sollen belegen können, dass das Coronavirus von Waschbärhunden verbreitet wurde, die das Virus in sich trugen.
imago stock&people

Seit drei Jahren läuft die Debatte darüber, woher das Coronavirus kam. Die eine Theorie besagt, dass SARS-CoV-2 direkt aus einer Wildtierquelle in die menschliche Bevölkerung gelangt ist. Andere mutmaßen, dass der Erreger aus einem Labor ausgetreten sein könnte.

Viele Wissenschaftler haben an der Vorstellung festgehalten, dass der Ausbruch durch eine rein natürliche Ursache entstanden ist. Doch dieser Hypothese fehlte ein entscheidender Beweis: Genetische Beweise vom Markt in Wuhan, die belegen können, dass das Virus dort zum Verkauf angebotene Tiere infiziert hatte.

Daten heimlich veröffentlicht

Diese Woche hat ein internationales Team, bestehend aus Virologen, Genomikern und Evolutionsbiologen, möglicherweise entscheidende Daten veröffentlicht, die helfen könnten, diese Wissenslücke zu schließen. "The Atlantic" berichtet, dass eine neue Analyse genetischer Sequenzen, die auf dem Markt gesammelt wurden, zeigt, dass Waschbärhunde Ende 2019 das Virus in sich trugen und möglicherweise auch ausschieden. Die Tiere seien dort illegal verkauft worden.

Ende letzter Woche wurden die Daten still und heimlich auf einem Wissenschaftsportal veröffentlicht. Fast zufällig entdeckten Wissenschaftler in Europa, Nordamerika und Australien die Sequenzen, luden sie herunter und begannen mit einer Analyse.

Rohdaten aus Datenbank gelöscht

Laut den Experten seien die neuen Daten einer der bisher stärksten Belege dafür, dass die Pandemie begann, als der SARS-CoV-2-Erreger von Tieren auf Menschen übersprang und nicht etwa durch einen Unfall unter Wissenschaftlern, die mit Viren experimentierten, verursacht wurde. Jedoch beweisen die Ergebnisse nicht endgültig, dass das Virus von Waschbärhunden auf Menschen übergesprungen ist oder dass sie die einzigen Säugetiere auf dem Markt waren, die sich mit dem Virus infiziert haben.

Die Rohdaten wurden aus der Datenbank entfernt, nachdem die internationalen Wissenschaftler, die die Genomdaten sequenzierten, sich an die chinesischen Wissenschaftler gewandt hatten, die sie hochgeladen und eine Zusammenarbeit angeboten hatten, berichtet die "New York Times". China hatte es während der Corona-Pandemie wiederholt abgelehnt, Daten zum Ursprung und zur Verbreitung an die Weltgesundheitsorganisation weiterzugeben.

US-Kongress stimmt Datenherausgabe zu

Der US-Kongress will, dass Geheimdienstinformationen zum Ursprung des Coronavirus öffentlich gemacht werden. Das Repräsentantenhaus stimmte am vergangenen Freitag einstimmig für einen entsprechen Gesetzesentwurf. Zuvor hatte der Senat dafür votiert. Das Gesetz tritt erst in Kraft, wenn US-Präsident Joe Biden es unterzeichnet hat.

Es gebe Grund zur Annahme, dass die Corona-Pandemie ihren Ursprung in einem Labor in der zentralchinesischen Stadt Wuhan habe, hieß es in dem verabschiedeten Text. Daher solle die US-Geheimdienstkoordinatorin "so viele Informationen wie möglich" über den Ursprung des Virus freigeben und der Öffentlichkeit zugänglich machen.

1/56
Gehe zur Galerie
    <strong>04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein.</strong> AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. <a data-li-document-ref="120034852" href="https://www.heute.at/s/astrazeneca-gesteht-erstmals-schwere-nebenwirkungen-ein-120034852">In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.</a>
    04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein. AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.
    REUTERS