Politik

Washington Post: VdB-Judensterne-Sager falsch

Nach seinem umstrittenen Kopftuch-Sager falsifizierte die renommierte Zeitung Alexander Van der Bellens Aussage über das Tragen von Judensternen.

Heute Redaktion
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Bundespräsident Van der Bellen hatte eine hitzige Debatte in Europa entfacht, nachdem er im Gespräch mit Studenten am 24. März im Haus der Europäischen Union in Wien sagte: "Wenn das so weitergeht mit der Islamophobie, werden wir noch alle Frauen bitten müssen, Kopftuch zu tragen. Alle. Aus Solidarität mit jenen, die es aus religiösen Gründen tun."

"Das ist nicht zu weit hergeholt", fuhr Van der Bellen fort und fügte hinzu, dass er sich eine Geschichte über einige nichtjüdische Dänen erinnerte, die den Davidstern bei der deutschen Besetzung Dänemarks im Zweiten Weltkrieg trugen: "Wenn ich mich richtig erinnere, haben die Dänen während der deutschen Besatzung doch etwas Ähnliches gemacht. Und nicht- jüdische Dänen haben angefangen, den Davidstern zu tragen - als symbolische Geste des Widerstands gegen die Deportation von Juden."

Diese Szene hatte der ORF im "Report" am Dienstag herausgeschnitten, der Sager ist auf der Facebook-Seite der EU-Kommission zu hören:

Österreich hat kürzlich nach Frankreich und Belgien bundesweit das Tragen von Schleiern verboten: Das Gesicht darf an öffentlichen Orten nicht mit Niqab und Burka verdeckt werden. Kopftücher wie der Hijab, die nur den Kopf und den Hals abdecken, unterliegen diesen Einschränkungen nicht.

Jener Sager über Dänen, die aus Solidarität zu ihren jüdischen Mitbürgern während der Okkupation durch die Nazis ebenfalls Davidsterne getragen hätten, sei falsch, berichtet jetzt die "Washington Post" mit Hinweis auf die Faktencheck- Plattform "Snopes". Dort heißt es konkret:

"Die Legende über nicht-jüdische Dänen, die aus Solidarität mit Juden während der Nazi-Besatzung in Dänemark gelbe Sterne trugen, ist eine berührende Geschichte, aber historisch nicht akkurat."

Indes hatte sich Van der Bellen auf seiner Facebookseite seinen Kritikern erklärt.



(red)

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