"Impfen, Gendern..."

Wechselt Andreas Gabalier jetzt in die Politik?

In einem Interview erklärt Andreas Gabalier, dass ihm ein negativer Wandel in der Gesellschaft auffällt. Er vermisst die Akzeptanz für Ansichten.

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Wechselt Andreas Gabalier jetzt in die Politik?
Andreas Gabalier ist sich bewusst, dass er polarisiert.
Karl-Josef Hildenbrand / dpa / picturedesk.com

"Volks-Rock-'n'-Roller" Andreas Gabalier (38) beendet seine aktuelle "Dirndl-Wahnsinn-Hulapalu!"-Tour ohne größere Kontroversen. In einem Gespräch mit dem "Standard" äußert der Musiker allerdings, dass ihn gewisse Dinge dennoch wurmen. So hätte er Bedenken über die gesellschaftliche Spaltung und das Fehlen von Akzeptanz für unterschiedliche Ansichten. Dabei wird er auch darauf angesprochen, ob er sich einen Platz in der heimischen Politik vorstellen könnte.

Zu wenig Toleranz für andere Meinungen?

Gabalier reflektiert über den für ihn spürbaren Wandel in der Gesellschaft: "In Social Media und in den Foren wird nur mehr mit Daumen rauf oder Daumen runter gewertet. Da wird nicht einmal mehr gelesen. Alles ist im Unfrieden." Er teilt seine Sehnsucht nach einer Zeit, in der Menschen unabhängig von ihren Unterschieden miteinander auskamen.

Der Musiker betont die Bedeutung des Miteinanders und den Wunsch nach einem gesunden Dialog. Dafür hat er sogar seinen Toleranzsong "Liebeleben" aufgenommen, die allerdings nicht so viel Aufmerksamkeit erhielt: "Das ist sehr österreichisch, dass man ein Bild, das man von gewissen Personen hat, so gerne beibehält. Da kannst du tun, was du willst."

Andreas Gabalier: "So kenn ich das nicht aus meiner Kindheit"

"Es wird über ein paar Online-Kommentare berichtet, aber nicht über 30 ausverkaufte Stadien und Arenen, wo Hunderttausende kommen. Der ORF, die ARD, das ZDF, die erklären mir immer, sie brauchen mich während der Umschaltachse auf Sendung, damit die Leute nicht umschalten. Ich würde so stark polarisieren, sagen sie, bei mir blieben die Zuschauer hängen." Mit dem "Hulapalu"-Interpreten würde man Quote machen – dennoch fällt dem 38-Jährigen auf: "Gleichzeitig wundern sie sich über den Unfrieden in den Nachbarländern und verbreiten am Hebel der Macht selbst nur negative Geschichten."

Auf diese, würde er sich aber nicht mehr so sehr einlassen, wie früher. Stattdessen will sich Gabalier verstärkt um die Musik kümmern, um mit ihr "einem Millionenpublikum eine Auszeit von diesen Nachrichten und von den Sorgen" zu schenken. Beschäftigen würden ihn die negativen Geschichten aber dennoch, "weil es keine Akzeptanz mehr gibt anderen Einstellungen gegenüber. Das zieht sich durch den Alltag, beim Impfen, beim Gendern, die ganze Politik. Das ist traurig. So kenn ich das nicht aus meiner Kindheit."

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    Mit seiner "Dirndl-Wahnsinn-Hulapalu!"-Tour schreibt Andreas Gabalier ein neues Kapitel der "Volks-Rock'n Roller"-Geschichte: "Meine Fans sind einfach der Wahnsinn!"
    Mit seiner "Dirndl-Wahnsinn-Hulapalu!"-Tour schreibt Andreas Gabalier ein neues Kapitel der "Volks-Rock'n Roller"-Geschichte: "Meine Fans sind einfach der Wahnsinn!"
    Nicole Kubelka / Action Press / picturedesk.com

    Politische Zukunft?

    Der "Volks-Rock-'n'-Roller" scheint sich Veränderung zu wünschen. Wäre er dafür bereit, selbst ein politisches Amt anzustreben? Darauf gibt es vom Musiker eine klare Antwort: "Ich bin eine Marke, und ganz viel davon ist Entertainment, und deshalb möchte ich mich nicht politisch, für was auch immer, einsetzen. Ich würde das, was ich mir in den letzten Jahren aufgebaut habe, niemals eintauschen."

    Die gesunde Streitkultur ist verlorengegangen, und das ist ein Riesenproblem.
    Andreas Gabalier
    über die heimische Politik

    Von der aktuellen Politik scheint er aber dennoch nicht besonders angetan zu sein: "Ich sehne mich nach der 1990er-Harmonie in der Politik. Da ist anders miteinander geredet worden. Heute wettert die Politik aufeinander, rennt mit Scheuklappen herum und lässt den anderen Parteien alles Mögliche ausrichten. Die gesunde Streitkultur ist verlorengegangen, und das ist ein Riesenproblem."

    Gabalier äußert sich erneut zur Hymne

    Schließlich spricht er im Interview mit der österreichischen Zeitung auch erneut über die österreichische Bundeshymne. Mit ihr sorgte Gabalier bereits in der Vergangenheit immer wieder für Wirbel, nachdem er die alte Version des Lieds bei der Eröffnung eines Formel-1-Rennens in Spielberg gesungen hatte und nicht die Änderung mit Österreichs "Töchtern" inkludierte: "Man kann’s so oder so singen. Das sollte das Land nicht so beschäftigen, wenn man sich die wirklichen Sorgen anschaut."

    VIP-Bild des Tages

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      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Instagram/florian.david.fitz
      red
      Akt.