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Weg für weitere Milliarden-Hilfe geebnet

Heute Redaktion
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Jetzt wirklich? Nachdem die Pleite-Griechen monatelang EU, Zentralbank und Währungsfonds hingehalten haben, will Athen endlich tatsächlich sparen. Hauptgrund sind wohl jene 130 Milliarden, die Griechenland dringend zum Überleben benötigt. Noch Donnerstagabend tagten in Brüssel (fast alle) Finanzminister der Eurozone.

Jean-Claude Juncker, Chef der Euro-Gruppe, ließ den Griechen keine Wahl. Noch während Mittwochabend in Athen um ein Sparpaket gerungen wurde, beorderte er für Donnerstagabend bereits die Finanzminister der Eurozone nach Brüssel. Das half.

In einer 13-stündigen Marathonsitzung konnte Griechenlands Premier Lucas Papademos den Parteien bis Donnerstagfrüh die Zustimmung zu drakonischen Sparmaßnahmen abringen. Demnach werden die Griechen die Ausgaben heuer um 3,3 Milliarden, bis 2015 in Summe um 14 Milliarden kürzen. Das ist doppelt so viel wie bisher vorgesehen – und soll etwa durch die Massenentlassung von Beamten und Gehaltskürzungen erreicht werden. Einziger Streitpunkt bleiben die ebenfalls vorgesehenen Pensionskürzungen. Hier soll nachverhandelt werden.

Die Einigung wurde von den Euro-Finanzministern (Österreich, Frankreich, Italien und Zypern waren aufgrund des kurzfristig angesetzten Termins nur auf Beamtenebene vertreten) begrüßt. Gleichzeitig wurde über ein zweites Hilfspaket für Athen von 130 Milliarden und den Schuldenerlass beraten. Ob auch die EZB daran teilnehmen wird, blieb vorerst noch offen. Die Börsen reagierten auf die griechischen Beschlüsse durchwegs positiv. Aktienkurse und Euro legten deutlich zu.