Coronavirus

Wegen Corona – Pfleger schmeißt Job nach 18 Jahren hin

Corona-Intensivpfleger Kamil Albrecht beendete nach 18 Jahren seine Karriere als Intensivpfleger. Im Gespräch mit "Bild" erzählte er, warum.
02.01.2022, 20:45

"Ein Mega-Gefühl!", sagte Kamil Albrecht der deutschen "Bild"-Zeitung, als er die Klinik nach seinem letzten Arbeitstag verließ. "Ich bin erleichtert. Jetzt fahr ich zu meiner Freundin, Pizza essen", so der 35-Jährige im "Bild"-Interview. Die Situation der Pflegekräfte wird hierzulande wie auch im Nachbarland Deutschland oft thematisiert, jedoch ändert sich kaum etwas an dem Druck, dem die gerade in Pandemiezeiten so wichtigen Hilfskräfte ausgesetzt sind.

"Ich darf eigentlich nur zwei Intensivpatienten zeitgleich betreuen – doch in der Pandemie waren es bis zu vier. Manchmal kam noch ein frisch operierter Überwachungspatient dazu. Viele neue Kollegen erhalten an der Herz-Lungen-Maschine und anderen überlebenswichtigen Geräten nur einen Crashkurs. Und das Schlimmste: Keiner beschwert sich! Das kann auf Dauer nicht gut gehen", sagte der erfahrene Intensivpfleger im "Bild"-Interview.

Auch an der Wertschätzung für seinen wichtigen Job fehle es dem Deutschen: "Wir pflegen nicht nur Patienten, wir leeren auch die Mülleimer, machen die Betten, putzen Zimmer, füllen Regale auf, bringen die Leichen in den Keller. Und zu viele Ärzte hören sich unsere Expertise nicht an. Obwohl wir die Patienten so gut kennen wie sonst keiner. Und obwohl wir eigentlich als Team arbeiten sollten! Das alles macht unzufrieden. Daran ändert auch eine Corona-Prämie nichts".

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