Coronavirus

Wegen Lügnern: Auch Tirol schränkt Contact-Tracing ein

Weil viele Personen falsche Angaben machen, kommt das Contact-Tracing in Tirol nicht mehr hinterher.

Leo Stempfl
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Contact Tracer in der Schweiz
Contact Tracer in der Schweiz
PETER KLAUNZER / Keystone / picturedesk.com

Nach Vorarlberg stößt nun auch das Bundesland Tirol an seine Kapazitätsgrenzen, was das Contact-Tracing anbelangt. Jeden Tag wurden bis zu 400 Verdachtsfälle nachverfolgt, doch damit soll nun Schluss sein. Ab sofort werden nur noch die Kontaktpersonen tatsächlich positiv getesteter Personen ermittelt, erklärt Elmar Rizzoli, Einsatzleiter des Corona-Krisenstabes im ORF-Interview.

Einer der Gründe dafür sei, dass manche Personen absichtlich falsche Angaben gegenüber den Nachverfolgern machen. So werden manche Kontaktpersonen nicht angegeben, um zu verhindern, dass diese in Quarantäne müssen. Andererseits wird auch versucht, sich in einen infizierten Personenkreis "hineinzureklamieren", um so zehn Tage in Quarantäne zu Hause bleiben zu können. "Das passt denen offenbar ganz gut", sagt Rizzoli.

Demo in Innsbruck

Trotzdem gab es am Samstag eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Innsbruck. Hunderte sahen sich in ihren Grundrechten eingeschränkt und kritisieren das Vorgehen der Behörden bei Quarantäneverordnungen. Die Zahl der Personen auf der Intensivstation bleibt in Tirol hingegen stabil im Einstelligen Bereich, beruhigt Rizzoli.