Politik

Wegen Scharia: Einsatz mit Kopftuch

Heute Redaktion
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Jetzt-Abgeordnete Holzinger und Minister Kunasek (FP).
Jetzt-Abgeordnete Holzinger und Minister Kunasek (FP).
Bild: Helmut Graf, Denise Auer

Warum mussten Austro-Soldatinnen bei einem Hilfseinsatz im Iran 2003 (unter Minister Platter, VP, Anm.) Kopftuch tragen? Das wollte Jetzt-Mandatarin Holzinger von Minister Kunasek (FP) wissen.

Nicht auf Drängen des Iran, zeigt die Antwort. Sondern: Das Heer habe "empfohlen", Kopfbedeckung zu tragen. Begründung: Bei jedem Einsatz österreichischer Soldaten würden die Bräuche und Sitten eines Landes berücksichtigt. Im Iran gelte die Scharia und damit auch die "strenge islamische Bekleidungsvorschrift".

Erneuter Kopftuch-Einsatz möglich

Ob ein fehlendes Kopftuch Probleme verursacht hätte, wollte er nicht beantworten. "Mutmaßungen" würden nicht dem parlamentarischen Fragerecht unterliegen.

Ein erneuter Einsatz mit Kopftuch wäre offenbar auch 2019 möglich. Die Teilnahme an Auslandseinsätzen erfolge aber freiwillig.

"Die Empfehlung, Kopftuch zu tragen, dürfte in vorauseilendem Gehorsam gegeben worden sein, da es vom Iran keinerlei Auflagen gab", so Holzinger. Von Kunasek fordert sie, "die Rechte der Frauen auf Gleichbehandlung zu verteidigen – im In- und Ausland".