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Wegen Syrien: VW stoppt Bau von Werk in Türkei

Heute Redaktion
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Der Einmarsch der türkischen Armee in Syrien hat bereits schmerzliche Folgen für die türkische Wirtschaft: Eine Milliarden-Investition liegt auf Eis.

US-Präsident Donald Trump hat als Reaktion auf den türkischen Angriff auf Kurden in Syrien bereits Wirtschaftssanktionen erlassen. Ein Handelsdeal mit einem Volumen von 100 Milliarden US-Dollar liegt vorerst auf Eis, türkische Stahlimporte wurden mit einem 50-prozentigen Strafzoll belegt.

Nun kommt der nächste Schlag für die ohnehin schwer kriselnde türkische Wirtschaft – aber nicht von einem Staat sondern von einem Konzern. Volkswagen stoppt den Bau eines geplanten Werkes nahe Izmir.

Der Autobauer wollte 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro investieren und bis zu 4.000 Arbeitsplätze schaffen. Doch im aktuellen Umfeld des Angriffskriegs auf die Kurden könne man kein grünes Licht für das Werk geben. "Die Entscheidung für das neue Werk wurde vom Vorstand der Volkswagen AG vertagt", erklärte ein Konzernsprecher.

Bereits im Vorfeld war die Entscheidung, ein Werk in der Türkei zu bauen, auf politischer Ebene kritisiert worden: Die Menschenrechtslage, die Einschränkung demokratischer Grundrechte und die Politik von Präsident Recep Tayyip Erdogan stehen im Kreuzfeuer der Kritik.

Da alle diese Bedenken bei VW auf taube Ohren gestoßen waren ist daher nicht auszuschließen, dass das Werk zu einem späteren Zeitpunkt doch gebaut wird.

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