Am kommenden Montag wird Donald Trump in Washington, D.C. als neuer US-Präsident angelobt. Im Wahlkampf drohte er mehrmals, dass er Massenabschiebungen nach Mexiko durchführen werde. Auf der mexikanischen Seite der US-Grenze bereitet man sich laut der Nachrichtenagentur AFP und lokalen Medien auf mögliche Massenabschiebungen durch Trump vor. Die berühmte Großstadt Tijuana – gleich an der kalifornischen Grenze – ruft den Notstand aus!
Hintergrund der Maßnahme, die der Stadtrat von Tijuana am Montag beschlossen hat, ist die Bereitstellung von mehr Geld für abgeschobene Flüchtlinge. Die genaue Summe ist nicht bekannt. Mit dem Geld soll unter anderem eine Industriehalle für 5.000 Menschen angemietet werden.
Ziel der Stadt sei es, so Bürgermeister Ismael Burgueno, den Menschen eine menschenwürdige Behandlung zu gewährleisten. Dazu gehöre, den Abgeschobenen neben einer Unterkunft auch medizinische und rechtliche Hilfe anbieten zu können. Tijuana ist für viele südamerikanische Flüchtlinge ein Anlaufpunkt, um die Flucht in die USA zu versuchen.
Trump, der die aktuelle Flüchtlingssituation in den USA als "Invasion" bezeichnet, droht damit den rund vier Millionen mexikanischen Migranten, die ohne Aufenthaltsgenehmigung in den USA leben, mit Rausschmiss. Diese sind in den USA rechtlich ohnehin schlecht gestellt.
So arbeiten viele Migranten jahrelang und zahlen Steuern in das System ein. Sie haben aber keinen Anspruch auf Sozialleistungen, da sie keine Aufenthaltsgenehmigung haben. Eine schwierige Situation auf beiden Seiten der Grenze - ob ein künftiger Präsident Trump sie lösen kann, bleibt abzuwarten.