Wirtschaft

Crash an Wiener Börse – Kurse rasseln in den Keller

Der anhaltende Konflikt an der ukrainischen Grenze zeigt auch an den Börsen Wirkung: Der österreichische Aktienindex ATX verliert 3,7 Prozent.

Nicolas Kubrak
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Börse Wien - massiver Kursverlust am Montag in der Früh.
Börse Wien - massiver Kursverlust am Montag in der Früh.
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

Der Konflikt in der Ukraine spitzt sich zu: Laut USA stehe diese Woche eine Invasion Russlands bevor. Diese unsichere Lage spiegelt sich nun auch an Europas Börsen wider.

Banken haben Kriegsangst

In Wien verlor der österreichische Aktienindex ATX bis gegen 9:40 Uhr 3,71 Prozent auf 3.868,27 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 büßte 3,22 Prozent auf 4.021,38 Punkte. Auch in Deutschland oder Großbritannien sind die Börsen gecrasht: Der deutsche DAX verlor 3,20 Prozent auf 14.931,76 Punkte, der britische FTSE-100 fiel um 1,84 Prozent auf 7.520,14 Punkte. Auch in Moskau ging es im Frühhandel deutlich nach unten. Der russische RTS-Index verlor 4,35 Prozent auf 1.406,19 Zähler.

Der ATX verlor am Montag im Frühhandel massiv. Grund ist der Ukraine-Konflikt.
Der ATX verlor am Montag im Frühhandel massiv. Grund ist der Ukraine-Konflikt.
Wiener Börse

Vor allem Banktitel kamen mit den Kriegsängsten in der Ukraine unter Druck. Ein Einmarsch Russlands in sein Nachbarland würde unter anderem zu starken Sanktionen führen, darunter auch ein Rauswurf des Landes aus dem internationalen Zahlungsverkehrssystem SWIFT. Dementsprechend standen insbesondere Banken unter Druck.

Raiffeisen-Papiere brechen international ein

In Wien brachen die Papiere der Raiffeisen Bank International (RBI) zuletzt um knapp 10 Prozent ein. Die RBI ist in der Ukraine und in Russland vertreten, allerdings sind die Institute eher klein. Aktien der Erste Group und der BAWAG verloren zwischen 4 und 5 Prozent. Auch an anderen Börsenplätzen fanden sich Banken unter den größten Verlierern. So waren Intesa Sanpaolo und BNP Paribas mit Verlusten zwischen 5 und 6 Prozent die größten Verlierer im Euro-Stoxx-50.

Ein befürchteter Einmarsch Russlands in das Nachbarland hatte schon am Freitag die Kurse an den US-Börsen auf Talfahrt geschickt. Auch wenn an der Börse immer noch die Hoffnung bestehe, dass es statt einer russischen Invasion in der Ukraine zur Wochenmitte doch noch zu diplomatischen Fortschritten komme, seien viele Anleger gezwungen, sich wegen der steigenden geopolitischen Risiken von ihren Aktienbeständen zu trennen, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten".

Märkte von Zinsängsten belastet

"Es ist keine Entspannung im Ukraine-Konflikt in Sicht", sagten die Finanzmarkt-Experten der Commerzbank mit Hinblick auf den Krisenherd in Osteuropa. Die USA hatten zuletzt dringliche Warnungen ausgesprochen, die der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Sonntag dem Fernsehsender CNN nochmals erläuterte. In den vergangenen etwa zehn Tagen habe sich der russische Truppenaufbau beschleunigt, und russische Kräfte seien näher an die Grenze zur Ukraine vorgerückt, von wo aus sie sehr schnell eine Militäraktion starten könnten. Nachdem eine neue Runde diplomatischer Gespräche auf höchster Ebene zuletzt keinen Durchbruch zur Lösung der Ukraine-Krise gebracht hat, haben die USA ihre Mitarbeiter der OSZE-Mission in der Ostukraine abgezogen.

Belastet wurden die Märkte zudem auch weiter von Zinsängsten. Vor allem in den USA sind nach den zuletzt überraschend hoch ausgefallenen Inflationsdaten die Zinsängste gestiegen. Ein erster Zinsschritt der US-Notenbank wird an den Märkten schon im März erwartet. Von der EZB wird hingegen ein gemächlicheres Tempo erwartet. Die Vertreter der Notenbank hatten hingegen bisher mehrfach beschwichtigt.

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